Heute vor 108 Jahren wurde der FC Glarus gegründet. Gerne liefern wir euch einen kurzen Einblick in die 108jährige glorreiche Geschichte unseres stolzen Vereins. Einen ausführlicheren Einblick in unsere Geschichte findet ihr auf der Homepage unter “Verein” -> “Geschichte” (diese “Seite” ist noch nicht zu 100% fertig erstellt. Diese wird im Laufe des Jahres laufend ergänzt).
Der FC Glarus wurde am 22. Januar 1912 als „FC Linth-Glarus“ im Restaurant «Erlenbräu» in Glarus gegründet. 1913 fusionierte der Verein mit dem FC Näfels, danach wurde der Betrieb wegen des 1. Weltkrieges eingestellt. Die Neugründung erfolgte 1920, und 1921 bezog der in FC Glarus umbenannte Verein das Areal im Buchholz, wo er heute noch heimisch ist. Bekannt wurde der FC Glarus, als er 1988 in die damalige Nationalliga B aufstieg. Trainer war der aus der Deutschen Fussball Bundesliga bekannte Wolfgang Frank. Noch heute schwärmen viele Glarner vom sensationellen Meisterschafts-Auswärtssieg im Joggeli in Basel gegen den Traditions-Verein FC Basel (damals NLB) vom 13.08.1988 (1:2). Vier Jahre konnte sich der FCG in der zweithöchsten Spielklasse halten.
1962 schaffte der FC Glarus nach sieben Jahren in der 3. Liga den Aufstieg in die 2. Liga. Hauptverantwortliche waren Spieler wie Fritz Künzli, Paul Fischli und Ernst Schmid. Paul Fischli und Fritz Künzli wuchsen in Ennetbühls beinahe Haustüre an Haustüre auf und spielten fast täglich in den engen Gassen oder auf dem Buchholz-Rasen Fussball. In der 2. Liga schoss diese legendäre Glarner Mannschaft 71 Tore und somit am meisten aller 2.-Liga-Teams der Schweiz. Das lenkte auch ausserhalb der Region die Aufmerksamkeit auf die Glarner Kanoniere. Nur zwei Jahre nach dem Aufstieg in die 2. Liga wagte das Trio Künzli, Fischli und Schmid den Sprung in den nationalen Fussball. Künzli wurde vom FC Zürich, Fischli vom Young Fellows Zürich und Schmid vom FC Wettingen unter Vertrag genommen. Vor allem Fritz Künzli beim FCZ (2 × Schweizer-Meister / 4 × Schweizer-Cup-Sieger / Rekordtorschütze der höchsten Schweizer Fussball-Liga / 44 Länderspiele und 15 Länderspiel-Tore) und sein langjähriger Weggefährte Paul Fischli (wechselte nach dem Engagement bei den Young Fellows zum FC Basel, wo er fünf Mal Schweizer-Meister und ein Mal Schweizer-Cup-Sieger wurde) gehörten zu den besten Fussballern der Schweiz dieser Zeit.
Sechs Jahre konnte sich der FCG in der 2. Liga halten, bis er Ende der Saison 1967/68 in die 3. Liga abstieg. 1971 verpasste Glarus den Aufstieg äusserst knapp. In einem der Aufstiegsspiele tauchte auf dem Matchblatt erstmals der Name René Botteron (65 Länderspiele / 2 Länderspiel-Tore / 3 × Schweizer-Fussball-Meister / 1 × Schweizer Cup-Sieger / erster Schweizer in einem Europacup-Finale) auf. Der «Reisser» auf dem rechten Flügel sollte kurz darauf, wie zehn Jahre zuvor Fritz Künzli, zum FC Zürich wechseln. Zu jener Zeit spielte Fritz Künzli jedoch bereits nicht mehr für den Zürcher Stadtclub (er spielte in dieser Zeit beim FC Winterthur). Als Künzli im Herbst seiner Karriere bei Lausanne Sport nochmals zur Bestform auflief und zum vierten Mal Torschützenkönig der höchsten Schweizer Liga wurde, bestritt er zusammen mit René Botteron ein Länderspiel. „An der Seite meines FCG-Kollegen René Botteron gegen Österreich anzutreten, war für mich ein spezieller Moment.“ äusserte sich Fritz Künzli Jahre später.
1977 folgte der Taucher in die 4. Liga. In der darauffolgenden Saison konnte der sofortige Wiederaufstieg bewerkstelligt werden. Bis 1981 blieb der FCG in der 3. Liga. Im gleichen Jahr wurden die ersten Weichen für den späteren Erfolg gestellt. Der ehemalige Bundesligaprofi Helmut Huttary wurde als Spielertrainer engagiert, und schon nach kurzer Zeit zahlte sich diese Investition aus. Glarus durfte in der 3. Hauptrunde des Schweizer Cups gegen Schweizer Meister FC Zürich antreten, und Ende Saison stiegen die Glarner nach 14-jährigem Unterbruch in die 2. Liga auf. Der ganz grosse Aufstieg begann jedoch mit der Verpflichtung von Wolfgang Frank auf die Saison 1984/85. Mit professionellen und auf die Verhältnisse des FCG zugeschnittenen Methoden leitete Frank eine neue Ära ein. Als erster grosser Erfolg führte er den Verein just zum 75-jährigen Bestehen in die 1. Liga und nur ein Jahr später in die Nationalliga B. Innerhalb von zwei Saisons hatte der FC Glarus den Sprung von der 2. Liga in die Nationalliga B geschafft. Und diese NLB-Zeit ist eng mit einem Mann verknüpft, ohne diesen die Glarner nie in die zweithöchste Schweizer Liga aufgestiegen wären. Fritz «Ypsch» Hösli. Der im Jahr 2010 verstorbene «Ypsch» Hösli hat einiges bewegt beim FC Glarus. Wobei bewegt die sanfte Bezeichnung für „alles über den Haufen geworfen“ ist. Kein Stein blieb auf dem anderen, nachdem Hösli 1985 das Präsidium des Stadtklubs übernommen hatte. Ambitioniert führte er den Verein, wie ein Patron thronte er über dem FCG. Mit «Ypsch» Hösli und Wolfgang Frank als Trainer gings aufwärts mit dem Landklub. Der Durchmarsch von der 2. Liga in die Nationalliga B forderte aber auch seinen Preis. So erzählte «Ypsch» einmal, und er erzählte gerne, vorwiegend in seinem Restaurant «Waage», am liebsten oben am Stammtisch, dass Wolfgang Frank nach dem Aufstieg nur unter der Bedingung in Glarus blieb, für die NLB-Meisterschaft einen Top-Goalgetter zu erhalten. Und was tat «Ypsch» Hösli? Er fuhr zum sich in Konkurs befindenden MSV Duisburg, blätterte 35’000.00 Franken auf den Tisch und nahm Georg Zug mit ins Glarnerland. Das Herzblut, mit dem «Ypsch» den FC Glarus führte, hatte für den «Mann mit Alleinunterhaltungswert» jedoch weitreichende Konsequenzen. Das jährliche Budget des NLB-Klubs von rund 600’000.00 Franken konnte nie gedeckt werden. Hösli musste dauernd selbst Geld einschiessen. Während seiner zehnjährigen Präsidialzeit butterte er etwa 1,5 Millionen Franken in den Verein. Zudem dürfte 1989 die Verpflichtung des zweifachen WM-Finalisten mit Deutschland (WM 1982 + WM 1986), Hans-Peter Briegel, als Spielertrainer des FCG nicht billig gewesen sein.
In der NLB gehörten sicherlich die Begegnungen gegen die Grossen des Schweizer Fussballs, FC Basel und FC Zürich, zu den Höhepunkten. Vor allem der 2:1-Auswärtssieg im «Joggeli» am 13. August 1988 ist vielen Glarnern heute noch in Erinnerung sein. Die Sportinformation schrieb in ihrem Spielbericht: «Der Sieg der Glarner im grossen St.-Jakob-Stadion war nach 90 Minuten aufgrund ihrer kämpferischen Haltung und soliden Leistung in der Abwehr gar verdient, wenngleich er eingedenk der späten Tore glückhaft zustande kam. Lötscher glich das Führungsgoal von Ralph Thoma erst in der 82. Minute aus, Zug gelang das Siegestor lediglich 120 Sekunden vor Schluss.» Lötscher war erst in der 63. Minute für Biasco aufs Feld gekommen. Wie Biasco erlebte auch Koni Gabriel den Schlusspfiff nicht mehr auf dem Platz. Nach überhartem Einsteigen gegen einen Basler wurde Sünder Gabriel von Ref Amherdt (von Beruf Priester) in die Garderobe geschickt. «Gegen den FC Basel zu gewinnen, war wohl für die meisten unvorstellbar. Nun ist uns diese Sensation gelungen. Dieser Sieg wird mit Sicherheit in die Geschichte des FC Glarus eingehen», diktierte Wolfgang Frank dem Reporter Angelo Umberg der Glarner-Nachrichten in den Notizblock. Immer war den Glarnern in ihrem ersten NLB-Jahr aber nicht zum Jubeln zumute gewesen. So verloren sie im Letzigrund gegen den FCZ mit 1:7. «Diese Kanterniederlage kam ausschliesslich zustande, weil die Glarner nach dem 1:3 ihre bis dahin homogene, gut gestaffelte, Abwehr öffneten», analysierten die «Glarner Nachrichten». Basel revanchierte sich im Buchholz für die «historische» Heimniederlage mit einem 3:0. Auf Grund der ungemütlichen Tabellenlage (Letzter der NLB-Ostgruppe) verpflichtete Glarus im November 1988 den Holländer Willy Scheepers. Der damals 27-jährige Libero sollte die Abwehr stabilisieren. Scheepers hatte seine Karriere beim PSV Eindhoven begonnen. Vom letzten Platz konnten sich die Glarner auch mit Scheepers nicht mehr lösen und wurden in die Abstiegsrunde verwiesen. Im Winter verliess der Baumeister des Glarner Fussballwunders, Wolfgang Frank, den Aufsteiger und wechselte zum NLA-Klub FC Aarau. Glarus gab seinen «Wundermann» trotz einem bis Ende Saison 1991/92 laufenden Vertrag frei. Die Saison hatte Frank noch als Spielertrainer begonnen, doch nach einem komplizierten Beinbruch im vierten Meisterschaftsspiel fungierte er nur noch als Trainer. Franks Nachfolger wurde Peter Stubbe. Der aus Bochum stammende Stubbe sah schon 1988 auf eine weltweite Tätigkeit zurück. Der als «Feuerwehrmann» bekannte Stubbe leistete ganze Arbeit, führte Glarus souverän durch die Abstiegsrunde, die es auf dem 1. Platz beendete. In der Saison 1990/1991 belegte man nach der Qualifikations-Runde den 10. Tabellenrang und musste wieder in der NLB-Abstiegsrunde antreten. Diese schlossen die Glarner auf dem zweitletzten (fünften) Tabellenrang ab, womit es zu zwei Entscheidungsspielen gegen Montreux-Sports um den Klassenerhalt (der Sieger verblieb in der NLB, der Verlierer musste in die 1. Liga absteigen) kam. Das Hinspiel konnte der FC Glarus mit 2:1 gewinnen, das Rückspiel verloren die Glarner 1:3. Somit wäre der FC Glarus 1991, nach insgesamt drei Saisons in der NLB, wieder in die 1. Liga abgestiegen. Nach dem Entscheidungsspiel kam ans Tageslicht, dass Montreux-Sports die Lizenz für die NLB-Saison 1991/1992 nicht erhalten wird, womit der FC Glarus in der NLB verblieb. Eine Saison später, nach insgesamt vier Saisons in der Nationalliga B, stieg Glarus 1992 in die 1. Liga ab. Dort konnte man sich bis 1997 halten. Dem Abstieg in die 2. Liga folgten im neuen Jahrtausend zwei Aufstiege in die 2. Liga Interregional, welche aber jeweils nach nur einer Spielzeit (2003/2004 & 2007/2008) wieder mit dem Abstieg in die 2. Liga Regional des OFV endeten. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr 2012 musste der FC Glarus den Abstieg in die 4. Liga antreten. Nach sieben Jahren in der 4. Liga stieg der FC Glarus in der Saison 2018/2019 wieder in die 3. Liga auf.
Für einen der Höhepunkte der Vereinsgeschichte sind die Veteranen (heutige Bezeichnung: Senioren 40+) verantwortlich, welche am 24. Mai 2008 Veteranen-Schweizer-Meister (Senioren 40+ Schweizer-Meister) und Veteranen-Schweizer-Cup-Sieger (Senioren 40+ Schweizer-Cup-Sieger) wurden.