Legende Nummer 23 ist Paul Hösli.
Er durchlief sämtliche Junioren-Stufen des FC Glarus. Er kam als junger Spieler einmal in der 1. Liga für den FC Glarus zum Einsatz und gehörte danach ein halbes Jahr der ersten Mannschaft an, welche ab Juli 1997 in der 2. Liga spielte. Danach wechselte er zum FC Näfels, welcher im Jahr 2004 mit dem FC Niederurnen zum FC Linth 04 fusionierte. Auf die Saison 2007/2008 wechselte er zum FC Weesen, wo er in der 2. Liga unumstrittener Stammspieler war.
Paul Hösli ist Redaktor bei der Südostschweiz.

Paul Hösli als E-Junior (vordere Reihe, rechts aussen)
Paul Hösli als D-Junior (vordere Reihe, rechts aussen)
Paul Hösli als D-Junior
Paul Hösli in Action
A-Junioren Aufstieg 1994
A-Junioren FC Glarus 1995 – Paul Hösli (vordere Reihe, rechts aussen)

Wie sah Deine Karriere beim FC Glarus aus?
Leider nicht so, wie ich mir das als Kind gewünscht oder vorgestellt habe. Ich habe zwar sämtliche Junioren-Stufen von den E- bis zu den A-Junioren beim FC Glarus durchlaufen, bei den Aktiven klappte es aber nicht so richtig. Ich habe lediglich eine halbe Saison wirklich aktiv für Glarus gespielt. Damals noch in der 2. Liga. Immerhin ist mir dabei ein Treffer geglückt 😊 Meiner Meinung nach hat der FC Glarus damals vieles falsch gemacht. Die eigenen Jungen wurden zu wenig gefördert, dafür Spieler aus Ungarn oder so verpflichtet. Dass dies der falsch Weg war, hat sich später leider bewahrheitet.
Ich wechselte danach zu Näfels/Linth 04, wo ich fast zehn Jahre spielte und eine wahnsinnig schöne Zeit erlebte. Anschliessend zu Weesen, für eine ähnlich lange Zeit – und eine erfolgreiche. Bis ich 37 Jahre alt spielte ich noch aktiv, danach bei den Senioren. Ich hätte gerne noch einmal aktiv für den FC Glarus gespielt, leider hat sich das nie ergeben.

Magst Du Dich noch an Dein erstes Training oder Spiel erinnern?
Ufff, das ist eine Weile her. Das erste Training war wohl damals im Gründli. Ich kann mich noch erinnern, dass mir mein damaliger Freund Ronnie Weber immer von Sebastian Frank erzählte und wie gut dieser sei. So wollte ich im ersten Training unbedingt mit ihm in die Mannschaft, als wir im Training ein Spiel absolvierten. Ich glaube, das habe ich dann auch geschafft. An das erste Spiel kann ich mich nicht mehr erinnern, das ist zu lang her. Vermutlich habe ich aber kein Tor erzielt, sonst könnte ich mich noch daran erinnern 😊

Was war Dein sportlich grösster Erfolg oder erzähl uns etwas über Dein schönstes Erlebnis?
Das schönste Erlebnis war, als ich als 18-Jähriger in der ersten Mannschaft mein Debüt gab. Glarus spielte noch in der 1. Liga, notabene die dritthöchste Liga in der Schweiz damals. Ich wurde in der 90. Minute für Georg Zug, den ich als Kind immer bewunderte, eingewechselt. Ich war supernervös. Wir spielten gegen Tuggen vor rund 1000 Zuschauern und gewannen mit 2:0. Auch wenn es nur ein Kurzeinsatz war, ich war mächtig stolz darauf. Im einzigen wirklichen Zweikampf während der kurzen Einsatzzeit hat mir mein Gegenspieler das Trikot zerrissen. So sah es zumindest optisch so aus, also ob ich 90 Minuten gespielt hätte 😊 Wir haben den Sieg im Derby danach im Pub in Glarus ausgiebig gefeiert.
Dazu kommen diverse Aufstiege bei den Junioren, wir waren Ostschweizer-Meister bei den E-Junioren und durften bei den D-Junioren in einer Art Nationalliga spielen, da Glarus damals in der Nati B spielte. Wir spielten unter anderem gegen St. Gallen, GC, Zürich, Aarau, Schaffhausen oder Winterthur. Wir haben uns nicht schlecht «gemetzget». Ausser gegen GC, da kamen wir immer unter die Räder. Eigentlich haben wir auf fast jeder Juniorenstufe Erfolge feiern dürfen. Wir waren starke Jahrgänge, ganz nach oben hat es aber leider fast keiner geschafft. Remo Pesenti ist die Ausnahme, die mir spontan in den Sinn kommt.

Welcher Mitspieler oder Trainer hat Dich am meisten beeindruckt oder geprägt und weshalb?
Das waren einige, aber natürlich sticht da als Trainer Wolfgang Frank heraus. Er war unser E-Junioren-Trainer und einfach nur sensationell. Fachlich super kompetent, was ich damals natürlich nicht so richtig realisierte. Speziell aber seine menschliche Seite bleibt mir in wundervoller Erinnerung. Er war sehr väterlich, forderte aber damals schon Disziplin von uns. Als er mit einem gebrochenen Bein im Spital lag, besuchten wir ihn. Er hat mich als erstes gefragt, ob es mir gut gehe. Wir hatten zuvor ein Turnier gespielt und gewonnen – für ihn. Im Finalspiel musste ich aber verletzt ausgewechselt werden und hinkte daher in sein Spitalzimmer. Er hat sich mehr um mich gesorgt, als um sich selber, obwohl er damals eine schwere Verletzung hatte. So war Wolfi. Aber auch Heiri Dürst war wichtig für unsere Entwicklung, unter ihm haben wir damals fast alles in den Boden gestampft.
Als Mitspieler gab es viele, Reni Micheroli bleibt mir aber in guter Erinnerung. Er ging immer als Vorbild voran und kämpfte bis zum Umfallen. Nur auf sein Einlaufen vor den Spielen hätte ich jeweils gerne verzichtet, meistens waren wir danach schon auf den «Stümpen» 😊 Und David Feldmann. Mit ihm bin ich unzählige Male auf dem Platz gestanden als Junior, ein unglaublich netter Kerl und super Verteidiger.

Bist Du mit dem FC Glarus noch verbunden oder hast Du noch Kontakt zu ehemaligen «Legenden»?
Natürlich verfolge ich den FC Glarus noch immer, auch wenn es lediglich in der virtuellen Welt ist. Da ich aber als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» die stellvertretende Leitung des Sportsressort inne habe, werde ich immer wieder mit dem FC Glarus beruflich konfrontiert. «Legenden» von früher trifft man immer mal wieder und da gibt es auch einen regen Austausch über die alten Zeiten, etwa mit Raphael Moor. Zudem habe ich mit Menti Boshtraj sieben Jahre beim FC Weesen aktiv zusammengespielt und wir pflegen noch heute eine freundschaftliche Beziehung.

Erzähl uns doch noch eine Anekdote aus Deiner Zeit beim FC Glarus?
Als wir damals bei den D-Junioren in der Nationalliga spielten, trafen wir auswärts auf St. Gallen. Wir hatten das Vorspiel des NLA-Matchs zwischen dem FC St. Gallen und Wettingen, im altehrwürdigen Espenmoos. Zur Pause führten wir 2:0 oder 2:1, so genau weiss ich das nicht mehr. Nur, dass ich beide Tore erzielte. Das Stadion füllte sich im Verlauf der zweiten Halbzeit allmählich, bis wir zuletzt vor Tausenden von Zuschauern spielten. Wir verloren letztlich 6:2, wir waren wohl wegen der Zuschauer zu nervös. Als Trost durften wir danach aber noch die NLA-Partie schauen und bekamen vom FCSG eine feine Bratwurst spendiert. Immerhin 😊 Auch das Trainingslager mit den A-Junioren um das Jahr 1995 in Gatteo Mare (Italien) bleibt mir in Erinnerung. Eine Anekdote sollte ich wohl keine erzählen. Wir waren jungen Kerle und hatten nicht nur Fussball im Kopf…

Werden wir Dich am Legendentag im Buchholz antreffen? 
Das habe ich mir fest vorgenommen. Ich hoffe als Privatperson und nicht in geschäftlicher Angelegenheit.