Für den Landsgemeinde-Samstag 01. Mai 2021 plant der FC Glarus einen “Legenden-Tag” im Buchholz. Dazu werden alle aktuellen und ehemaligen Vereins-Mitglieder (Junioren, Aktiv-Spieler, Funktionäre, Helfer, etc.) eingeladen. Geplant ist eine Ausstellung mit alten Bildern, Trikots, Pokalen, u.v.m.. Weiter werden die grossen Legenden wie Fritz Künzli, René Botteron, Paul Fischli, u.a. eine etwas grössere Plattform erhalten. Sofern Covid-19 mitspielt, wird der “Legenden-Tag” am Landsgemeinde-Samstag 2021 von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Buchholz in Glarus stattfinden. Im Anschluss wird die 1. Mannschaft noch ihr Heimspiel gegen den FC Flawil austragen. Wir möchten euch in den nächsten Wochen und Monaten jeweils “Legenden” des FC Glarus vorstellen, welche unseren Club geprägt haben, oder welche mal für den FC Glarus spielten und neben dem Rasen sportliche oder berufliche Erfolge feiern konnten. Den Auftakt dieser Serie machen wir mit Markus Stadelmann – bekannt als Moderator des Radio Zürisee.

Auf seiner eigenen Homepage www.schnuri.ch stellt er sich selber wie folgt vor:
Aufgewachsen im beschaulichen Städtchen Glarus, inmitten der schönsten Berglandschaft der Schweiz, erblickte ich im heissen Sommer 1982, genau 10 Tage nachdem die Squadra Azzurra in Spanien zum dritten Mal Fussball-Weltmeister wurde, das Licht des Kreissaals.
Bereits in jungen Jahren machte ich meine ersten Schritte im Mediensektor: Im Alter von acht Jahren produzierte ich mit Schulfreunden meine erste Schülerzeitung, mit deren Verkauf ich mein Taschengeld schlagartig vervielfachen konnte.
Je länger, je mehr stand dann aber nicht mehr der kommerzielle, sondern vielmehr der inhaltliche Aspekt im Zentrum. Im Anschluss an mehrere Jahre beim «Jufo», dem damaligen Jugendforum der Tageszeitung «Südostschweiz», folgten erste Schritte als Praktikant beim «Regionaljournal» von DRS1 (heute Radio SRF1).
Nach weiteren Stationen in der privaten Schweizer Radiolandschaft machte ich einen Abstecher zum Fernsehen, wo ich unter anderem während zwei Jahren die erste Schweizer TV-Gesangs-Castingshow «ZüriStar» beim damaligen Zürcher Sender «ZüriPlus» moderiert habe.
Zur Zeit arbeite ich als Moderator für «Radio Zürisee», einen der hörerstärksten Schweizer Privatsender, und leihe meine Stimme verschiedensten nationalen und internationalen Kunden für Werbeproduktionen und anderweitige Vertonungen. So bin ich unter anderem Ankerstimme der TV- und Instore-Kampagnen von Coop Schweiz.
Als Teil des Chorprojekts «Heimweh» erhielt ich im Frühjahr 2017 auf Anhieb zwei SwissMusicAwards, im Frühjahr 2019 einen «Prix Walo» und wurde für die bisher veröffentlichten Alben mit Gold, Platin und Doppelplatin ausgezeichnet. Drei Alben stiegen direkt auf Platz eins in die Schweizer Album-Charts ein und wurden mit dem GfK-Hitparadenaward ausgezeichnet.
Als stolzer Botschafter vertrete ich den Förderverein für Kinder mit seltenen Krankheiten KMSK und setze auf nachhaltige Energie und Mobilität. Mein Fahrzeug und mein Studio werden zu 100% mit erneuerbarer Energie betrieben. 

Markus Stadelmann, oder Stadi, wie er sich selber nennt, begann im Alter von sieben Jahren mit Fussball-Spielen beim FC Glarus. Seine Karriere dauert bis zu den C-Junioren. Danach wurde aus ihm ein guter Leichtathlet (Zehn-Kämpfer).
Im Glarnerland kennt ihn praktisch jeder. Sei es als Radio-Moderator des “Radio Zürisee”, als Bühnen-Moderator des “Sound of Glarus” oder als DJ am Lismerball in Schwanden. Daneben ist er Mitglied des schweizweit bekannten Chorprojekts “Heimweh”.

“Heimweh” mit Stadi (links aussen)

Was viele nicht wissen – sein Götti ist Martin Mächler, einer der grössten Fans des FC Glarus.

Markus Stadelmann und sein Götti Martin Mächler bei der Buchvernissage von Martin Mächlers Buch „(Henry J. Russel’s) Gestohlene Freiheit“
Markus Stadelmann als E-Junior beim FC Glarus (hintere Reihe rechts aussen). Trainer war der Legendäre Peter Hefti (rechts aussen)
Markus Stadelmann als F-Junior beim FC Glarus (mittlere Reihe der Dritte von rechts). Trainiert von Martin Grasso (rechts aussen)

Als wir ihn für das “Legenden-Interview” angeschrieben haben, antwortete er: Dafür, dass ich dann irgendwann einmal gemerkt habe, dass ich sportlich besser dastehe, wenn ich nicht 90 Minuten, sondern «nur» 100 Meter rennen muss, freut und ehrt mich die Betitelung als «Legende» sehr (und ist mir fast schon peinlich, wenn ich die wirklich tollen Sportkarrieren vieler meiner FC-Wegbegleiter aus der damaligen Zeit betrachte… die hätten den Titel «Legende» sicher noch mehr verdient als ich!). 🙂

Wie sah Deine Karriere beim FC Glarus aus?
«Karriere» ist jetzt vielleicht etwas übertrieben… aber ich startete als ganz kleiner Knopf bei den F-Junioren des FCG. Dass ich beim Fussball landen würde, war insofern absehbar, da mein Grossvater, wie aber auch zwei meiner Onkel aktiv Fussball gespielt haben und einer dieser Onkel später dann auch noch eine Schiedsrichterkarriere in Angriff genommen hat.
Bezüglich Positionen war ich eigentlich überall auf dem Feld anzutreffen. Ich glaube, ich startete im Mittelfeld, weil man da wahrscheinlich vorerst einmal nicht allzu viel falsch machen konnte. Später entdeckten meine Trainer, dass ich schon in jungen Jahren ziemlich scharf und weit schiessen konnte. So landete ich in der Verteidigung und durfte dann unter anderem jeweils den Abstoss für den Goalie übernehmen. Auch indirekte Standards waren meine Aufgabe. Einfach den Ball irgendwie nach vorne bringen. «Kick and Rush» quasi.
Später dann, als es bereits auf das Ende meiner Karriere beim FC Glarus zuging, tauchte ich dann auch noch im Sturm auf. Der Grund dafür war gleichzeitig aber auch mein grösstes Handicap und führte schliesslich zum Rücktritt: Ich war zwar nicht besonders wendig oder filigran im Umgang mit dem Ball – aber ich war antrittsstark und kam in Kontersituationen vielen Gegenspielern aufgrund dieser Schnelligkeit davon. Mit dem Wechsel auf das grössere Spielfeld wurden dann auch die Distanzen und die Halbzeiten länger – und so war mein fussballerisches Schicksal ab diesem Zeitpunkt relativ schnell besiegelt…

Magst Du Dich noch an Dein erstes Training oder Spiel erinnern?
Ich glaube, das erste Training fand im «Gründli» statt. Ich weiss noch, wie ich mich eigentlich vor allem auf das Spielen gefreut habe und mich das ganze technische Training mit all diesen Dribblings, Kurzpass- und Zielübungen nur mässig begeistert haben. Das abschliessende Spiel, bevor es dann jeweils wieder nach Hause ging, war in jedem Fall immer das wohlverdiente Dessert. Das, weshalb ich überhaupt dort stand.

Was war Dein sportlich grösster Erfolg oder erzähl uns etwas über Dein schönstes Erlebnis?
Ui. Das ist jetzt echt schwierig zu sagen, weil sich meine «Karriere» vor allem in den unteren Juniorenkategorien abgespielt hat. Einmal musste ich aber kurz vor Schluss als Goalie einspringen, weil unsere eigentliche Nummer 1 wegen eines satten Schusses an den Kopf mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgefallen ist. Ungestüm, wie ich dann war, foulte ich in den Schlussminuten einen Angreifer im Strafraum, konnte den anschliessenden Penalty aber ebenfalls abwehren. Glück im Unglück.

Welcher Mitspieler oder Trainer hat Dich am meisten beeindruckt oder geprägt?
Gerade im Juniorenalter sind die ersten Trainer die prägendsten. Das war in meinem Fall Martin Grasso – und natürlich der legendäre Peter Hefti (dem ich schon damals immer zu wenig Bewegung auf dem Spielfeld zeigte).

Bist Du mit dem FC Glarus noch verbunden oder hast Du noch Kontakt zu ehemaligen «Legenden»?
Wer einen Martin C. Mächler als Götti hat, der kommt schlicht nicht um das Thema FC Glarus herum… einen treueren Fan als ihn kann man wohl gar nicht haben. Darum stelle ich schon gar keine Vergleiche oder Parallelen zu mir selber an.
Nein, im Ernst, mit einzelnen (Ex-) Spielern habe ich nach wie vor hie und da Kontakt, auch wenn dies aktuell vor allem aus beruflichen Gründen der Fall ist. Seit ich vor fünf Jahren aber wieder etwas näher in die Region gezogen bin, taucht natürlich auch das Glarner Fussballgeschehen (und damit auch der FC Glarus) wieder häufiger auf meinem Radar auf.
Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass sich dieses «Auftauchen» meist auf offizielle Pressemitteilungen bezieht, die ich in der Redaktion von Radio Zürisee erhalte, als auf meine eigene Präsenz an Spieltagen des FC Glarus.

Werden wir Dich am Legendentag im Buchholz antreffen?
Ich hoffe doch. Das Datum habe ich mir jedenfalls bereits in der Agenda reserviert. Ich hoffe einfach, dass mich Peter Hefti dann nicht die vor 30 Jahren verpassten oder abgekürzten Laufrunden nachholen lässt…