Am Samstag 24. Oktober 2020 war der zweitplatzierte FC Tobel-Affeltrangen 1946 in Glarus zu Gast. Die Stadt-Glarner rangierten nach wettbewerbsübergreifend vier Siegen in Folge auf dem siebten Tabellenplatz, lagen jedoch lediglich drei Punkte hinter dem Gast aus dem Kanton Thurgau.

Der FC Glarus musste in diesem Spiel auf seinen Top-Torschützen Marco Conte verzichten, welcher im Spiel gegen den FC Netstal eine Woche zuvor seine vierte gelbe Karte sah und somit für dieses Spiel gesperrt war. Ansonsten vertraute das Trainer-Duo Boshtraj/Hofer auf dieselben Spieler, wie beim Derby-Sieg gegen den FC Netstal. Im Sturm erhielt der 23jährige Onur Kartal, als Ersatz für Conte, das Vertrauen der Trainer.

Das Spiel begann wieder mit einem Paukenschlag. Nachdem man eine Woche zuvor bereits in der zweiten Minute den ersten Gegentreffer hinnehmen musste, konnten die Glarner nun selber in Führung gehen. In der vierten Minute liessen die Gäste dem zentralen Mittelfeldspieler David Dovicak rund 20 Meter vor etwas viel Platz, was dieser zu einem Weitschuss nutzte, welcher unhaltbar für den gegnerischen Torhüter in der linken unter Ecke im Tornetz einschlug.

In der Folge neutralisierten sich die Teams mehrheitlich und das Spielgeschehen spielte sich mehrheitlich im Mittelfeld ab. In der 18. Minute kamen die Thurgauer das erste Mal richtig vor das Glarner Tor. Die Glarner standen leider einen Moment nicht nahe genug bei ihren Gegenspielern, was diese zum Ausgleich nutzten.

In der Folge übernahm der FC Tobel-Affeltrangen 1946 das Spieldiktat und die Glarner konnten sich kaum mehr aus der eigenen Spielhälfte befreien. Dementsprechend war dann auch der Führungstreffer in der 32. Minute verdient. Wer nun ein Aufbäumen der Gastgeber erwartete, der wurde leider enttäuscht. Die Gäste blieben auch in der Folge das stärkere Team. Immerhin stand die Glarner Abwehr zu diesem Zeitpunkt sehr stabil und es kam zu keinen weiteren Grosschancen der Gäste. Leider kamen die Glarner in dieser Phase jedoch auch zu keinen weiteren Torchancen. Mit einem 1:2 Rückstand ging es in die Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Thurgauer spielbestimmend. Die Glarner Abwehr stand jedoch weiterhin sehr sicher und so konnten die Gäste die Führung auch nicht weiter ausbauen. Die Glarner kamen jedoch zu kaum einer Torchance, dementsprechend schauten sich die Zuschauer im Buchholz fragend an, wie die Glarner zum Ausgleich kommen sollten? In der 77. Minute bekam Samir Reshani den Ball in der eigenen Platzhälfte und setzte zu einem Dribbling à la Maradonna an. Er tanzte sich in die gegnerische Hälfte und zog alle Verteidiger auf sich. Geistesgegenwärtig erfasste er den Stellungsfehler der gegnerischen Abwehr und konnte mit einem gekonnten Pass Elija Pozzy auf der linken Seite freispielen. Da sämtliche Abwehrspieler versuchten Samir Reshani vom Ball zu trennen, hatte Pozzy entsprechend Platz und überwand den gegnerischen Torwart mit einem satten Schuss. Entgegen dem eigentlichen Spielverlauf stand es rund zehn Minuten vor dem Spielende 2:2. In der Folge hatten die Glarner nun etwas Oberwasser und waren für kurze Zeit näher am Siegestreffer, als die Gegner.

Als alle Zuschauer und wohl auch die Glarner Spieler sich in der 90. Minute bereits mit dem Punktgewinn anfreundeten, zündeten die Gäste nochmals den Turbo. Sie versuchten ihr Glück mit Pässen in die Tiefe, um ihren Stürmer entsprechend in Szene zu setzen. Den ersten Pass in die Tiefe konnte die sehr gut stehende Abwehr noch abfangen. Den zweiten Pass in die Tiefe konnte der Glarner Torhüter Patrik Horner mit einem mutigen Einsatz abwehren, indem er dem heranstürmenden Spieler den Ball vom Fuss pflückte. Auch beim allerletzten Angriff blieben sich die Gäste dem Schema treu. Wieder versuchten sie ihr Glück mit einem scharfen Ball in die Tiefe. Leider fand die Glarner Abwehr dagegen kein Mittel und so konnte in der 92. Minute Stürmer Marco Kramer vom FC Tobel-Affeltrangen 1946 alleine auf den Glarner Torwart zurennen. Dieses Mal konnte er den wieder mutig herauseilenden Torwart gekonnt umspielen und zum 2:3 Siegestreffer einschiessen. Wenige Sekunden danach pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab.

Die Niederlage schmerzt aus Glarner Sicht. Die Gäste waren zwar über den grossen Teil des Spiels das bessere Spiel und hatten auch entsprechend mehr Ballbesitz. Von daher geht der Sieg des FC Tobel-Affeltrangen 1946 in Ordnung. Schmerzen tut den Glarnern vor allem der Zeitpunkt des Gegentores.