Bericht von OFV-Info Frühling 2025

Einführung von Neuerungen ab Sommer 2025

Jeder Sommer bringt im Fussball eine Zeit des Umbruchs: Jugendteams werden neu zusammengestellt, es gibt neue Trainer und Trainerinnen, und auch die Vereinsstrukturen passen sich an. Doch der kommende Sommer bringt eine besonders bedeutende Veränderung mit sich: die Neugestaltung der Junioren- und Juniorinnenkategorien.


SANFTER ÜBERGANG ZWISCHEN DEN ALTERSKLASSEN
Die wichtigste Neuerung betrifft den sanften Übergang zwischen den Altersklassen, der darauf abzielt, den jungen Spielerinnen und Spielern eine bessere Anpassung an die jeweiligen Anforderungen des Fussballs zu ermöglichen. Der Übergang von kleineren zu grösseren Spielformen wird nun deutlich fliessender gestaltet. Ein Beispiel: Die Einführung des Siebner-Fussballs in den Kategorien D-7 / FF-14 7 ergänzt den bisher üblichen Sechser- beziehungsweise Dreier-Fussball in der Kategorie E. Darauf folgt der Neuner-Fussball in der D-9 / FF-14 7 und schliesslich der Elfer-Fussball in der C-Kategorie. Dieser schrittweise Übergang soll den Kindern helfen, sich kontinuierlich zu entwickeln und den Herausforderungen des grösseren Spielfelds besser gewachsen zu sein.


MEHR FLEXIBILITÄT BEI DER KADERZUSAMMENSTELLUNG
Ein weiteres Ziel der Reform ist es, den Vereinen mehr Spielraum bei der Kaderzusammenstellung zu bieten. In der Kategorie D dürfen künftig drei Jahrgänge gemeinsam in einer Mannschaft spielen, was für eine breitere Altersspanne sorgt. Dies bedeutet, dass auch 18-Jährige in den A- und B-Kategorien spielen können, während 20-Jährige in der A-Kategorie zugelassen sind. Diese Neuerungen bieten den Vereinen mehr Möglichkeiten, ihre Teams individuell und gezielt zusammenzustellen, ohne sich an starre Altersgrenzen halten zu müssen. Doch auch die Herausforderungen wachsen. Für kleinere und mittelgrosse Vereine könnte es schwierig werden, den Kader richtig zusammenzustellen, wenn jüngere Jahrgänge in der C-Kategorie (Elfer-Fussball) auf ältere Spieler treffen. Gerade bei diesen Unterschieden kann es zu Überforderung kommen. Hier ist es besonders wichtig, dass Trainerinnen und Trainer die Entwicklung jedes einzelnen Spielers berücksichtigen und die Mannschaft entsprechend aufbauen, um das individuelle Wachstum zu fördern.

REGELÄNDERUNGEN FÜR MEHR AUSBILDUNG UND SICHERHEIT
Die Änderungen betreffen auch die Spielregeln. Besonders in der D- / FF-14-Kategorie, wo der Fokus klar auf der Ausbildung liegt, treten neue Konzepte wie «Play more football» und «Footeco» in Kraft. Dazu gehört unter anderem das Eindribbeln beim Eckball und die Abschaffung von Ranglisten. So wird das Ergebnis nicht mehr über alles gestellt, sondern das Spielerlebnis und die Entwicklung jedes Kindes rücken in den Vordergrund. Zudem wird die Spielzeit für alle Spielerinnen und Spieler gleichmässig verteilt, was für eine bessere Integration aller Kinder sorgt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schutz vor Kopfverletzungen. Die neuen Regelungen setzen auf einen verbesserten Schutz der jungen Spielerinnen und Spieler, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und die Ausbildung ohne gesundheitliche Risiken voranzutreiben. Das Wohl der Kinder und Jugendlichen steht also klar im Fokus.


SPIELERWECHSEL ZWISCHEN DEN KATEGORIEN UND DOPPELTER EINSATZ
Auch die Flexibilität für den Spielerwechsel zwischen den Alterskategorien wurde überarbeitet. Das gibt den Trainern mehr Freiheit, ihre Spielerinnen und Spieler nach Bedarf zu fördern und sie in höheren Altersklassen zu fordern, um sie wertvolle Erfahrungen sammeln zu lassen. Die Möglichkeit, Talente individuell zu fördern und sie an den nächsten Entwicklungsschritt heranzuführen, sorgt für mehr Dynamik in den Teams. Bezüglich mehrfachen Einsätzen pro Tag gilt ab Sommer 2025 folgende Regelung: Bis zu den C-Junioren bleibt es bei der Regel, dass alle Jugendlichen pro Tag nur ein Spiel bestreiten dürfen, um Überlastungen undVerletzungen zu vermeiden. B-Junioren dürfen hingegen schon zwei Spiele pro Tag absolvieren.


SOMMER DER NEUERUNGEN FÜR DEN NACHWUCHSFUSSBALL
Mit der neuen Einteilung der Jugendkategorien und den damit verbundenen Regeländerungen setzt der Schweizer Fussball auf eine ganzheitliche Förderung der jungen Talente. Der sanfte Übergang zwischen den verschiedenen Spielformen, die grössere Flexibilität bei der Kader zusammenstellung und die verstärkte Konzentration auf die Ausbildung der Spieler und Spielerinnen machen den Sommer zu einem entscheidenden Moment für die Zukunft des Juniorenfussballs. Und auch wenn es deshalb in den Vereinen und auf den Trainingsplätzen dieses Jahr noch etwas mehr zu tun gibt – die Veränderung bringt frischen Wind und neue Chancen für alle.