Bericht von rheintal24.ch

Im Spiel des FC Diepoldsau gegen den FC Glarus sah es bis kurz vor Schluss so aus, als sollten die Gäste mit 0:2 siegreich bleiben. In der letzten Minute der regulären Spielzeit kam der Anschlusstreffer. Und buchstäblich in letzter Sekunde gelang den Hausherren noch das Remis.

Da war mehr erwartet worden. Eigentlich deuteten alle Vorzeichen auf einen Sieg der Diepoldsauer gegen den FC Glarus. Denn es spielte mit dem FC Diepoldsau der Tabellenvierte gegen den Neunten. Der zudem nach elf Spielen acht Zähler weniger aufwies.

Bei den Rheininslern schwärmte zudem alles von der guten Vorbereitung. Und schliesslich hatte man Heimvorteil. Der sich allerdings relativiert, wenn man bedenkt, dass nur etwa siebzig Zuschauer den Weg auf den Sportplatz Rheinauen gefunden hatten. Eine enttäuschende Kulisse.

Enttäuschend auch das Gekicke der ersten halben Stunde, bei dem sich die Glarner als leicht überlegen erwiesen. Ein Highlight gab es, als der Glarner Tseega Stähli allein vor FCD-Goalie Michael Mäder auftauchte und dieser mit einem Bombenreflex retten konnte. In einem ansonsten netten, für die Zuschauer mangels Höhepunkten in der gesamten ersten Halbzeit eher faden Spiel, konnte sich bis zur 40. Minute keines der Teams einen Vorteil verschaffen.

Diepoldsaus Trainer Patrick Riklin tigerte schon verärgert in der Coaching-Zone auf und ab, weil die Angriffe seiner Mannen meist im Mittelfeld weit vor des Gegners Strafraum verhungerten. Und wie recht er mit seinem Ärger hatte, zeigte sich in ebenjener 40. Minute, als Stähli von rechts einen beinahe flachen Ball an allen Rheininsel-Verteidiger vorbei zum am Elferpunkt völlig alleinstehenden Enrique Lorente passte, der keine Mühe mehr mit dem Torschuss zum 0:1 hatte.

Auch nach dem Wiederanpfiff präsentierte sich der FC Glarus als die technisch und taktisch bessere, ausgereiftere Mannschaft. Und erntete für seine Angriffsbemühungen auch den gerechten Lohn in Form des zweiten Treffers nach einem Eckball von der rechten Seite.

Das Spielgerät kam zu David Dovicak, der es mit einem Flachschuss versuchte, der von einem Diepoldsauer abprallte. Ilias Vattis war der Nächste, der versuchte, den Ball ins Tor zu würgen. Abpraller von Goalie Mäder. Ein zweiter Versuch von Vattis. Wieder Abpraller von Mäder, der sich verzweifelt wehrt. Der dritte Versuch von Vattis ging dann ins Tor.

Bis zum Ende der regulären Spielzeit sahen die Zuschauer dann eine typische «es geht nichts mehr»-Partie. Der FC Glarus war dem dritten Tor näher als die Diepoldsauer dem Anschlusstreffer. Der dann aber doch in der 90.Minute fiel. Ein typischer Ogün-Hot-Treffer. Endlich einmal passabel angespielt und endlich einmal nur von einem einzigen Gegenspieler gedeckt, liess er diesen mit einer Drehung aussteigen und schob die Kugel routiniert am chancenlosen gegnerischen Torwart vorbei zum 1:2 Anschlusstreffer.

Es kam noch einmal Hoffnung auf in den Rheinauen. Zumal der sehr gut pfeifende Schieri David Berisha ganze sechs Minuten Nachspielzeit anzeigte. Die es auch benötigte. Denn gerade als die sechste Minute begonnen hatte, wurde ein Diepoldsauer direkt an der Strafraumgrenze gefoult.

Ein zentraler Freistoss aus neunzehn Meter Entfernung war die Folge. Und Kapitän Willi Durot nutzte eiskalt diese allerletzte Gelegenheit. Obwohl sein flach gehaltener Schuss nicht allzu scharf war, kullerte er an der Mauer vorbei passgenau in die linke untere Torecke.


Für den FC Glarus gaben drei Spieler ihr Debut in einem Pflichtspiel der 1. Mannschaft:

Rouven Dubacher – das 17jährige Eigengewächs des FC Glarus

Romano Böni – der 22jährige Weesner, welcher im Winter vom FC Weesen nach Glarus wechselte

Ilias Vattis – der 37jährige Zypriote der sich im Winter dem FC Glarus anschloss