Von Juli 1988 bis Juni 1992 spielte der FC Glarus vier Spielzeiten lang in der zweithöchsten Fussball-Liga, NLB (heute Challenge League) der Schweiz).

Ratet mal, wer das erste NLB-Tor der Geschichte für den FC Glarus schoss? Die Antwort: Gianni Di Renzo. Dies am zweiten Spieltag der NLB-Saison 1988/1989 beim Auswärts-Spiel beim FC Winterthur auf der Schützenwiese, als der FC Glarus auch gleichzeitig seine ersten Punkte in der NLB gewann.

Bericht der Glarner Nachrichten vom 28. Juli 1988 (Angelo Umberg):

Zuschauer sahen echte Glarner Stärken

In einer animierten Partie eroberte der FC Glarus auf der Winterthurer Schützenwiese gegen die favorisierten “Löwen” den ersten Nationalliga-Punkt ihrer Vereinsgeschichte. Ausschlaggebend war die geschlossene Mannschaftsleistung des Aussenseiters und das ideale Einsetzen ihrer Stärke – dem Kampf.

Spieltelegramm:
FC Winterthur: Sacchetti (TW), Käser, Graf, Häfeli, Gänssler, Chelos (ab 67. Minute Franz), Hutka, Isler, Gurrieri (ab 80. Minute Egli), Güntensperger, Jakovliev
FC Glarus: Zoran Markov (TW), Carlo Ramensperger (ab 53. Minute Horst Thoma), Herbert Noser, Daniel Berger, André Bär, Koni Gabriel (Captain), Wolfgang Frank (ab 67. Minute Peter Lötscher), Daniele Biasco, Georg Zug, Elmar Landolt, Gianni Di Renzo
Tore: 60. Minute: Hutka (1:0), 63. Minute: Gianni Di Renzo (1:1)
Besonderes: 42. Minute: Hutka verschiesst 11-Meter
Schützenwiese, Winterthur, 1’900 Zuschauer

Die Winterthurer ihrerseits waren den Glarnern in spielerischen Belangen voraus. Sie verpassten es in der Anfangsphase der Partie, in Führung zu gehen. Nach dem verschossenen Elfmeter des Deutschen Hutka wurden sie zusehends nervöser, verloren etwas den Faden und begingen in der Folge viele individuelle Fehler.

Nach dem Seitenwechsel gewann die Partie an Gehalt. Die “Forbo-Elf” spielte klug mit und erstaunten die 1’900 Zuschauer mit guten Aktionen. Sie liess sich auch nicht unterkriegen, als die “Löwen” in der 60. Minute durch Hutka in Führung gingen. Nur wenige Minuten später erzielte Flügelstürmer Di Renzo nach einem Freistoss den vielumjubelten, alles in allem verdienten Ausgleich. Von da an wog die Partie auf und ab. Vorerst waren die Gastgeber dem erneuten Führungstreffer näher, ehe Landolt eine Riesenmöglichkeit ausliess.
Immer wieder stand Hüter Markov im Mittelpunkt des Geschehens. Er war es, der die gegnerischen Stürmer zum Verzweifeln brachte. In der Schlussminuten folgte eine echte Glarner Show. Berger, der in der zweiten Halbzeit im Mittelfeld glänzend seine Kreise zog, lancierte die Sturmspitzen. Di Renzo, Zug und Landolt hatten kurz vor dem Abpfiff des Unparteiischen den Siegestreffer für die überraschenden Glarner auf dem Fuss. In dieser überaus hektischen Phase stellte Hüter Sacchetti seine Fähigkeiten unter Beweis.

Nach dem Spiel waren die beiden deutschen Trainer Wolfgang Frank und Otto Luttrop mit der Punkteteilung trotz Einwänden zufrieden. Die “Löwen” vergaben in der ersten Halbzeit gute Torchancen, während die Glarner gegen Spielende dem Sieg näher standen.


Da bis zum Ende des Jahres 1988 22 Meisterschafts-Spiele zu absolvieren waren, war die Herbst-Saison in der NLB in der Zeit, in welcher der FC Glarus der zweithöchsten Liga angehörte, geprägt von englischen Wochen. Nur drei Tage nach dem ersten Punktgewinn gegen den FC Winterthur eroberten die Glarner zu Hause gegen den FC Chiasso den nächsten Punkt. Der erste Sieg gelang dem FC Glarus am sechsten Spieltag beim Auswärts-Spiel im altehrwürdigen Joggeli gegen den FC Basel am 13. August 1988. Der FC Basel war vor und nach der Partie Tabellenführer der NLB.

23.07.1988 (1. Spieltag)SC Zug (H) 0:1
27.07.1988 (2. Spieltag)FC Winterthur (A) 1:1
30.07.1988 (3. Spieltag)FC Chiasso (H) 0:0
06.08.1988 (4. Spieltag)FC Emmenbrücke (A) 0:1
10.08.1988 (5. Spieltag)FC Baden (H) 2:2
13.08.1988 (6. Spieltag)FC Basel (A) 2:1