Zeitungsbericht von Lukas Blumer (Südostschweiz – Ausgabe 19. November 2021)

Gegen Ende der Herbstrunde geht Glarus die Puste aus
Nach einem ausgezeichneten Start ist der FC Glarus in der 3.-Liga-Meisterschaft ins Stottern geraten und überwintert auf dem 4. Platz. Gründe dafür sind zahlreiche Ausfälle und neue Trainingsmethoden.

Vor drei Jahren ist der FC Glarus in die 3. Liga aufgestiegen und liegt zur Winterpause in der Gruppe 1 auf dem 4. Platz. Die Glarner befinden sich damit auf einem gesicherten Mittelfeldplatz, aber aufgrund der Ergebnisse des gelungenen Saisonstarts mit vier Siegen und einem Unentschieden aus den ersten fünf Spielen hätte man mehr erwarten können.

Glückloser zweiter Teil

«Wir hatten einen sehr guten Start in die Saison», sagt Koni Gabriel, Präsident des FC Glarus, zurückblickend. Auch der neue Trainer Pascal Studer habe sich ausgezeichnet einbringen können und bereits einige positive Veränderungen vorgenommen. «Aber wir hatten zu Saisonbeginn auch etwas Glück», räumt Gabriel ein. In den ersten fünf Spielen hätten sie gegen drei Aufsteiger gespielt und mit vier Siegen und einem Unentschieden sehr gut in die Saison starten können. «Das Unentschieden gegen Eschenbach ist eines meiner bisherigen Saisonhighlights. Wir konnten in letzter Minute ein Tor erzielen und haben so einen wertvollen Punkt geholt», erinnert sich der Präsident.

In den folgenden sechs Spielen gewann Glarus aber bloss noch eine Partie, spielte zweimal unentschieden und verlor drei Begegnungen. Gabriel erklärt sich das damit, dass in der zweiten Hälfte der Herbstsaison die Luft etwas draussen war. «Wir hatten viele Absenzen und zahlreiche verletzte und angeschlagene Spieler.» Dazu komme, dass die teilweise recht jungen Spieler des FC Glarus noch wenig Erfahrung haben, wie sie sich ihre Energie während einer Saison einteilen sollen. «Auch die Veränderungen, die ein neuer Trainer unweigerlich mit sich bringt, haben insbesondere die mentale Kondition gefordert.»

Vorbereitungen laufen bereits

Um sich optimal für die zweite Hälfte der 3.-Liga-Saison vorzubereiten, sei bereits ein umfassendes Programm auf die Beine gestellt worden, sagt Gabriel. Das nächste Spiel für den FC Glarus findet zwar erst im nächsten Februar statt und ist bloss ein Trainingsspiel gegen den FC Schaan. «Im Grunde genommen hat die Frühlingssaison aber bereits jetzt begonnen», sagt Gabriel. «Bis Mitte Dezember trainieren wir aktuell dreimal pro Woche auf verschiedenen Untergründen.» Anschliessend gebe es zwei bis drei Wochen Pause, in denen die Spieler ihren Kopf leeren können. «Und wir haben ein Trainingslager geplant. Wo genau das stattfindet, ist aber noch nicht klar», sagt Gabriel. Da müsse der Klub noch Abklärungen treffen.

Zurück in die 2. Liga

Das langfristige Ziel des FC Glarus ist so klar wie offensichtlich: der Aufstieg in die 2. Liga. «Der Plan ist, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren aufsteigen», sagt Gabriel. Es sei auch für ihn persönlich wichtig, dass der FC Glarus den Aufstieg schaffe. Wenn man keine Fortschritte sehe, sei irgendwann die Glaubwürdigkeit des Präsidenten nicht mehr gegeben.

Bei der vorgesehenen Planung hätte der FC Glarus in drei Jahren sechs Saisons in der 3. Liga verbracht. Aufgrund des relativ jungen Durchschnittsalters der Spieler heute sei das aber keine schlechte Sache. «Ein 18-jähriger Spieler ist in drei Jahren ein komplett anderer und hat wichtige Erfahrungswerte gewonnen, die ihm jetzt noch fehlen», sagt Gabriel.

Wegen des tiefen Durchschnittsalters fehle dem FC Glarus aber auch eine klare Führungsperson auf dem Spielfeld. Gabriel setzt daher grosse Hoffnung in den Neuzugang Patrick Widmer. Der 30-jährige Schwandner hat in den vergangenen sechs Jahren beim FC Weesen gespielt und sei massgeblich am Aufstieg von Weesen in die 2. Liga interregional beteiligt gewesen, erklärt Gabriel.