Die Herbst-Saison bei den F-Junioren und E-Junioren ist nun schon seit zwei Wochen zu Ende.
Seit diesem Sommer (Juli 2021) ist Fabio Manganelli Technischer Leiter der E-Junioren und D-Junioren des FC Glarus. Mit ihm hat der FC Glarus einen riesen Glücksgriff getan. Dank der unermüdlichen Arbeit von ihm, darf der FC Glarus stolz mitteilen, dass der Bereich “E-Junioren und D-Junioren” sensationell aufgestellt ist und hervorragend funktioniert.
Fabio stand uns für ein Interview zum Thema “Herbst-Saison 2021 E-Junioren” zur Verfügung.
Der FC Glarus startete mit drei E-Junioren-Teams in die Herbst-Saison 2021. Leider jedoch mit allen drei Teams in der 2. Stärkeklasse. Da Du ja erst Anfang Juli 2021 die Technische Leitung der E-Junioren übernommen hast, gehe ich davon aus, dass Du im Anmelde-Prozess für die Herbst-Saison 2021 nicht involviert warst. Hatten wir tatsächlich nicht die Qualität für ein 1. Stärkeklasse-Team?
Bei meiner Übernahme der Technischen Leitung im Juli 2021 waren zwei E-Junioren-Teams geplant, mit je 13 Junioren. Dies sind relativ grosse Kader für ein E-Junioren Team und ich war mir bewusst, wenn neue Junioren dazu kommen, dass wir auf drei Teams umswitchen müssen. Über die Sommerferien meldeten sich viele neue E-Junioren an (dies hat mich natürlich sehr gefreut) und ich musste reagieren und ein drittes Team auf die Beine stellen. Da der Verband zu dieser Zeit bereits alle Turnierpläne erstellt hatte, war es nicht mehr möglich ein Team in der 1. Stärkeklasse nachzumelden.
Muss es nicht für den FC Glarus Pflicht sein, dass mindestens die Hälfte aller E-Junioren Teams in der 1. Stärkeklasse spielen
Langfristig gesehen bin ich Deiner Meinung, dass wir sicher mindestens ein Team in der 1. Stärkeklasse haben müssen. Schön wären zwei Teams, aber da fehlt uns aktuell beim älteren Jahrgang (2011) die Quantität. In den nächsten Jahren ist es aber sicherlich ein Ziel, welches durchaus erreicht werden kann.
Wenn Du auf Dein erstes halbes Jahr als Technischer Leiter der E-Junioren zurückschaust; welches Fazit ziehst Du?
Die Zeit im Sommer war sehr stressig und hat viel Flexibilität von den Trainer, Eltern und auch von mir abverlangt. Gestern Geplantes war heute bereits wieder nicht realisierbar. Grundsätzlich dürfen wir uns aber über das grosse Interesse am FC Glarus keinesfalls beklagen. Ich hatte vor den Sommerferien 26 E-Junioren auf der Kaderliste, heute sind es über 40! Das ist eine schöne Bestätigung für die grossartige Arbeit meiner Trainer und der ganzen Juniorenabteilung.
Was hättest Du im Nachhinein anders gemacht?
Ich hätte mich früher auf drei Teams einstellen sollen, dies hätte mir wertvolle Zeit geschenkt. Aber aus Fehlern lernt man und es wird mir nächstes Jahr nicht nochmal passieren. Zudem wird es wichtig sein, dass die Kommunikation zwischen den Trainern und mir noch vereinfacht wird. So können Missverständnisse und Probleme im Allgemeinen gemindert werden und die Zeit, welche dabei gespart kann in die Junioren:innen investiert werden.
Wo musst Du in den nächsten Wochen und Monaten noch die Weichen anders stellen?
Wir werden nun in die Hallensaison starten und nach der Bildung des vierten Teams bei den E-Junioren liegt der Fokus ganz auf dem reibungslosen Ablauf der Trainings und der Hallenturniere. Die Hallensaison ist die Zeit um gut zu trainieren, so dass der Fortschritt bei jedem Junior im Frühling sichtbar ist.
Wie glücklich oder unglücklich bist Du mit der Qualität der F-Junioren, welche im vergangenen Sommer zu den E-Junioren wechselten? Haben die F-Junioren-Trainer einen guten Job gemacht, oder welche Wünsche und/oder Verbesserungsvorschläge hast Du?
Für mich ist das Wichtigste, dass die Junioren vor allem Spass haben am Fussball. Und das haben alle! Ich denke das zeigt alleine schon, dass die Trainer bei den F- und G-Junioren einen super Job machen. Dazu kommt, dass einige Junioren fussballerisch und technisch schon sehr weit sind und das freut mich sehr. Ich finde es aber auch wichtig zu betonen, dass wir für jeden Junior das richtige Team zur Verfügung stellen können, vom Anfänger bis zum knallharten Fussballer/in; es ist für jeden das Richtige dabei.
Wie zufrieden bist Du mit dem sportlichen Ergebnis der E-Junioren im ersten halben Jahr?
Ich bin sehr zufrieden mit den sportlichen Resultaten. In der Herbst-Saison geht es gerade für die Junioren, welche neu bei den E-Junioren sind, sich einzuleben und sich an das neue grössere Spielefeld zu gewöhnen. Wenn dabei bereits Siege zustande kommen, ist es für die Junioren umso schöner. Natürlich gab es gerade fürs Team Ec, welches vor allem aus Anfängern besteht, auch einige hohe Niederlagen. Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und ich bin sicher, dass diese Junioren über den Winter gute Fortschritte machen und im Frühling den einen oder anderen Sieg feiern können.
Das Ea Team von Stefano Ferramosca und Diego Accoto wird nun in die 1. Stärkeklasse wechseln. War das halbe Jahr in der 2. Stärkeklasse nicht eine “verlorene Halbsaison”?
Grundsätzlich ist Fussballspielen in diesem Alter das Wichtigste und bringt auch die meisten Fortschritte. Daher bin ich der Meinung, dass es überhaupt keinen Nachteil in der Entwicklung der Mannschaft war, eine Saison in der 2. Stärkeklasse zu spielen. In der 1. Stärkeklasse wird das Niveau nun sicherlich deutlich höher sein. Ich bin gespannt, wie sich die Jungs schlagen.
Der FC Glarus ging auf diese Saison (2021/2022) wieder neue Wege im Bereich der Trainings-Planung. Kannst Du die Trainingsplanung bei den Junioren etwas genauer erläutern?
Uns war es wichtig, dass die Junioren in einem einheitlichen Trainingsumfeld mit ausgebildeten Trainern die Technik, Taktik und alles rund um den Fussball erlernen können. Deshalb haben wir uns entschieden ein Trainings-Guide auf die Beine zu stellen, welcher ab den E-Junioren bis zu den A-Junioren zum Einsatz kommt. Jeder Trainingstag innerhalb einer Woche hat ein spezifisches Thema. Die Trainings werden anhand dieses Themas von David Feldmann (Sportkommission) und mir geplant. Jedes Training wird dreimal wiederholt. Anschliessend werden wieder frische Trainings geplant und durchgeführt. So können wir garantieren, dass alle Junioren nach den Vorgaben des FC Glarus ausgebildet und optimal gefördert werden. Dazu braucht es aber auch sehr gute Trainer, welche es verstehen solche Trainings auf dem Platz umzusetzen und einzelne Übungen für die jeweilige Altersstufe zu vereinfachen oder zu erschweren. Wir sind sehr glücklich mit der Umsetzung. Hier möchte ich ein grosses Kompliment an alle Trainer aussprechen!
Wie sieht die Saisonvorbereitung auf die Frühlings-Saison 2022 bei den E-Junioren aus?
Ich denke, es gilt die Hallensaison zu nutzen, um viel Fussball zu spielen und technische Übungen einzustreuen, damit die Junioren optimal profitieren können und bei der Rückkehr auf den Rasen das Gelernte umsetzen können. Ich bin zuversichtlich, dass das bei allen gut funktionieren wird.
Wie bei den F-Junioren wird auch bei den E-Junioren “Play More Football” (neues Spiel- und Turnierformat) auf die Saison 2023/2024 definitiv eingeführt. Kannst Du den Lesern kurz berichten, wie “Play More Football” im E-Junioren-Bereich aussieht?
Bei den E-Junioren wird es so sein, dass die Teams jeweils eine Turnierrunde im “drei gegen drei” auf je zwei Mini-Tore spielen werden. Speziell daran ist zudem, dass es rund ums Feld Balldepots gibt. Wenn ein Ball also ins Seitenaus geht, muss derjenige Spieler, welcher den Ball ins Aus gespielt hat, den Ball holen und die gegnerische Mannschaft darf sofort einen Ball aus den nächstgelegenen Balldepot nehmen und das Spiel fortsetzen. Der zuvor rausgespielte Ball muss vom entsprechenden Spieler im Balldepot abgelegt werden. Danach darf auch dieser wieder am Spiel teilnehmen. So entstehen immer wieder kurze Über- und Unterzahlsituationen, welche die Spieler schnell zum Torerfolg ausnutzen sollen. Zudem gibt es fast keine Unterbrechungen im Spiel. Anschliessend an die erste Turnierrunde gibt es die zweite Turnierrunde, welche wie gewohnt auf die 5 Meter Tore mit je sechs Spielern gespielt wird. Hier gibt es die gewohnten Regeln und auch ein Torwart. Nach Abschluss des Turnieres, welches insgesamt rund 120 Minuten dauern soll, haben alle Mannschaften gegen alle jeweils im “drei gegen drei” und im “sechs gegen sechs” (fünf Feldspieler und ein Torhüter) gespielt. Das wird sicher spannend!
Was ist Deine Meinung zu “Play More Football”?
Ich bin seit der ersten Minute ein grosser Fan vom Konzept “Play More Football”. Nur schon das Argument, dass jeder Junior mehr als fünf Mal so viele Ballkontakte, laut wissenschaftlichen Untersuchungen, als im herkömmlichen Format haben soll, hat mich überzeugt. Auch hier bin ich überzeugt: Fussball spielen lernen durch Fussball spielen lassen. Ich wende das “Play More Football” Format selbst bei meiner Da-Junioren Mannschaft häufig als Abschlussspiel an.
Bei den E-Junioren wird es auf Anfang November “Zuwachs” geben. Das F-Junioren Team “Deyenstock” wird zu den E-Junioren wechseln. Wie siehst Du die Qualität der Junioren, welche hochkommen?
Ich kenne die Junioren gut aus meiner Zeit als F-Junioren Trainer. Es sind sehr gute Spieler mit grossem Potential. Dieses Potential heisst es weiter auszunutzen und viel Freude am Fussball behalten. Dann bin ich überzeugt, dass die Jungs schon bald die ersten Erfolge bei den E-Junioren feiern werden. Zudem werden sie mit bereits etwas erfahrener Spielern kombiniert, was der Mannschaft sicherlich gut tun wird.
Per Anfang November 2021 werden rund 9 F-Junioren bereits bei den E-Junioren im Einsatz stehen, da sie bei den F-Junioren nicht mehr gefordert wurden. Ist das der richtige Weg, talentierte jüngere Junioren eine Stufe hochzunehmen, oder sollten sie nicht grundsätzlich in ihrer angestammten Junioren-Stufe spielen?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder Junior in der für ihn vorgesehenen Juniorenstufe zum Einsatz kommen sollte. Es gibt natürlich Ausnahmen. Ich denke das Wichtigste ist, dass man solche Entscheidungen nicht überstürzt und gut in der Juniorenabteilung bespricht und dann Vor- und Nachteile abwägt. Im Zweifelsfall bin aber, wie gesagt, der Meinung , der Zwei-Jahres-Zyklus sollte eingehalten werden, um die Junioren zu keiner Zeit zu überfordern.