Tobias Baumann trainiert seit zwei Jahren die G-Junioren des FC Glarus. Die Glarner Woche hat Tobias Baumann in der Ausgabe vom 22. September 2021 portraitiert (Text von Madeleine Kuhn-Baer):

Bildung ist der Schlüssel

Wir sitzen im grossen, wunderschönen Garten in Ennenda. Tobias Baumann geniesst ihn mit seiner Familie, wann immer er kann. Der Sozialarbeiter ist sehr aktiv und engagiert sich in unterschiedlichen Bereichen. «Ich will etwas für eine gelingendere Gesellschaft tun», sagt er.

Aufgewachsen ist er als Arbeiterkind zusammen mit drei Geschwistern in Winterthur. Nach einer kaufmännischen Lehre arbeitete er zunächst bei Pfarrer Sieber in der Wohn- und Arbeitsgemeinschaft «Suneboge», einer Institution im niederschwelligen Suchtbereich. Im Herzen von Zürich bietet sie Frauen und Männern Platz zum Wohnen sowie geschützte Arbeitsplätze an. «Meine Arbeit richtete sich damals an Menschen, die Mühe hatten, sich sozial zu integrieren und/oder an einer chronischen Suchtmittelabhängigkeit litten, die oft in Kombination mit einer psychischen Erkrankung stand», erzählt er.

Er absolvierte ein Studium zum Sozialpädagogen und zog dann mit seiner Frau, einer Ennendanerin, 2016 von Zürich ins Glarnerland. Während drei Jahren engagierte er sich erfolgreich für die Integration von Flüchtlingen. «Das war sehr spannend, aber auch sehr intensiv.»

Nun ist er zu 60 Prozent als Sozialarbeiter tätig, leitet fachlich die Schulsozialarbeit im Kanton Glarus, gehört seit 2018 der Schulkommission der Gemeinde Glarus an und ist Vizepräsident des Vereins Höhenzug (Bildung und Soziales). Der Vater eines Sohnes hat die Kinderbaustelle Glarnerland mitgegründet, trainiert die G-Junioren des FC Glarus, wirkt als Vorstand im ReVier mit und ist nebenamtlicher Dozent an einer Fachhochschule.

Ein grosses Engagement, vor allem für Kinder und Jugendliche. Wie kommt das? «Junge Menschen sind unverzichtbare Akteurinnen und Akteure, wenn es um die Gestaltung unserer Zukunft geht», sagt der Sozialarbeiter. Gerade bei ihnen sei es wichtig, frühzeitig ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schaffen und sie zu befähigen, künftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern. «Ich engagiere mich, damit Strukturen wie Spielplätze oder Angebote für Jugendliche geschaffen oder erhalten werden, an denen sie mit Freude und Engagement lernen und sich entfalten können.»

Die Massnahmen infolge der Coronapandemie waren für viele sehr einschränkend. Doch es entstanden auch gute und nützliche Dinge wie beispielsweise neue digitale Wege der Elternbildung mittels Webinaren.

Als Mitglied der Schulkommission setzt sich Tobias Baumann dafür ein, dass «in unseren Schulen die kognitive, emotionale und soziale Bildung von hoher Qualität gewährleistet wird. Mut, Neugier und Freude am Lernen müssen immer erhalten bleiben.» Bildung ist für ihn der Schlüssel für eine gut funktionierende Gesellschaft und für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Kantons. Wichtig ist ihm, dass Lernende, Lehrpersonen und Schulleitung einander «mit Offenheit, Achtung und Toleranz» begegnen. Die Schule soll ein lebensfroher und vielfältiger Begegnungsort sein: «Ein Ort, wo fürs Leben gelernt wird.»

Tobias Baumann
40 Jahre (Fisch)
Wohnort: Ennenda
Beruf: Sozialpädagoge
Interessen und Hobbys: Fussball, Radfahren und Hund Cissé
Liebster Ort im Kanton und in der Welt: Zu Hause und überall dort, wo mein Herz ist
Lieblingsessen: Tajine und Fleischvögel von meiner Partnerin
Lieblingsmusik: Viele Songs. Am liebsten die Chansons von Stephan Eicher
Grösstes Anliegen: Dass sich die politischen Verantwortlichen für eine hervorragende Bildung im Kanton Glarus engagieren