Spricht man mit den Glarner Anhänger, welche die glorreichen NLB Zeiten des FC Glarus zwischen 1988 und 1992 erleben durften, so kommt man unweigerlich auf den 13. August 1988 zu sprechen, als der FC Glarus auswärts im alt-ehrwürdigen Joggeli den FC Basel im NLB-Meisterschafts-Spiel mit 1:2 bezwingen konnte. Nicht nur in der Saison 1988/1989 traf der FC Glarus in der NLB (heute Challenge League) auf den FC Basel, sondern auch in der Saison 1990/1991 kam es zu zwei Partien zwischen dem Verein aus dem Zigerschlitz und dem im Umbruch stehenden FC Basel in der zweithöchsten Schweizer Fussball Liga.
Was viele nicht mehr wissen, dass der FC Glarus am Mittwoch-Abend 05. September 1990 (also vor 31 Jahren) im Meisterschafts-Spiel der NLB gegen den FC Basel zu Hause im Buchholz ein 0:0 erkämpfte.

Sogar dem Blick war dies ein paar Zeilen wert:

Blick berichtete über das Spiel in Glarus

Die Helden des FC Glarus, welche dieses 0:0 erkämpften, waren:
Torwart: Stefan Zwahlen
Feldspieler: Donato De Giovanni, Orlando Pozzy, Urs Oswald, Michael Gänssler, Elmar Landolt, Georg Zug, Heinz Fischer (79. min Manfred Janser), Harry Baumann (60. Robert Medimorec), Werner Rechsteiner und Alessandro Baldi
Glarus ohne den verletzten Hans-Peter Briegel und die gesperrten Wolfgang April, Gianni Di Renzo, Marcel Stoob und Markus Ott.

NLB Kader des FC Glarus – Saison 1990/1991

Der FC Basel lief mit folgenden Spielern in Glarus auf:
Torwart: Thomas Grüter
Feldspieler: Miodrag Djurdjevic, Massimo Ceccaroni, Uwe Dittus, Sascha Reich, Vito Gottardi, Manfred Wagner, Enrique Mata (68. min Erni Maissen), Ruedi Zbinden, Frank Wittmann und Patrick Rahmen.

So spielte die FC Basel Legende Massimo Ceccaroni in Glarus. Obwohl fussballerisch limitiert, gilt Ceccaroni in seiner Heimatstadt Basel als Kultfigur. Einerseits, weil er 25 Jahre bei seinem Stammverein blieb und in den Spielen immer vollen Einsatz zeigte, andererseits, weil Ceccaroni während seiner gesamten Profikarriere in der obersten Spielklasse nie ein Tor erzielte; auch dann nicht, als er im Jahr 2000 in einem Meisterschaftsspiel gegen den Grasshopper-Club-Zürich einen Elfmeter verschoss und den folgenden Nachschuss an die Unterlatte statt ins leere Tor setzte.

Uwe Dittus absolvierte insgesamt 111 Bundesliga-Spiele (4 Tore) und 127 Spiele in der 2. Bundesliga (13 Tore) für den Karlsruher SC. Er absolvierte insgesamt 11 Länderspiele für die Deutsche U21 Nationalmannschaft. Uwe Dittus stand schon in der Saison 1988/1989 für den FC Basel auf dem Platz, als der FC Glarus sensationell im Joggeli mit 1:2 siegte. Ebenfalls zwei Jahre zuvor mit dabei waren schon Enrique Mata und Patrick Rahmen.

Erni Maissen bestritt insgesamt 29 Länderspiele für die Schweiz. Er wurde in den Jahren 1977 und 1980 zweimal mit dem FC Basel Schweizer Meister.

Ruedi Zbinden: er bestritt 233 NLA-Spiele für den FC Nordstern Basel, FC Basel, FC Grenchen, FC Wettingen und die AC Bellinzona. Danach machte er sich einen Namen als Chefscout des FC Basel.

Und im Sturm spielte der heutige FC Basel Trainer Patrick Rahmen.

Kader des FC Basel – Saison 1990/1991

Matchbericht der Glarner Nachrichten

Spielbericht der Glarner Nachrichten vom Donnerstag 06. September 1990 (von Angelo Umberg)

Die 1’250 Zuschaer konnten sich beim Auftritt der Glarner gegen den vermeintlich “Grossen” FC Basel freuen. Trotz der Absenz von fünf Teamstützen liess sich die Forbo-Elf vom Favoriten nicht aus dem Konzept bringen, überzeugte in kämpferischer Hinsicht und setzte die von Trainer Ernst Wirz angegebene Marschroute auf dem Spielfeld um. Die hochgepriesenen Akteure des FCB stellten die cleveren Platzherren nie vor unlösbare Probleme. Sie mussten ihrem hartnäckigen Gegner sogar die besseren Tormöglichkeiten zugestehen. Zu solchen kamen der wieder genesene Captain Landolt sowie der grossgewachsene Fischer.

Für Trainer Ernst Wirz war es an diesem herrlichen Fussballabend eine Genugtuung zu sehen, wie sich die erstmals von Beginn weg spielenden Baldi, Baumann und Fischer ebenso gut ins Team einfügten, wie später der seine NLB-Premiere erlebende Junior Medimorec sowie Janser. “Wir haben gegen die favorisierten Basler eine tolle Leistung gezeigt und kamen sogar zu den klareren Tormöglichkeiten. Vor allem zeigte die Mannschaft eine sehr disziplinierte Vorstellung und überzeugte in kämpferischer Hinsicht. Dabei verdienen vor allem die jungen Spieler ein Kompliment. sie haben ihre Zugehörigkeit zum Kader der ersten Mannschaft gerechtfertigt. In Basels Team stehen einige gute Fussballer, die in technischer Hinsicht gut beschlagen sind, aber zum Kollektiv wenig beitragen”.

Nicht zufrieden konnte nach der unterhaltsamen Partie Trainer Ernst August Künnecke sein: “Wir sind momentan nicht in der Lage, in einer Partie Akzente zu setzen. Vor allem im Mittelfeld stimmt bei uns noch einiges nicht. gegen Mannschaft wie Glarus haben wir es besonders schwer. Wir müssen dann die Spielgestalterrolle übernehmen, zu der wir zurzeit nicht imstande sind. Glarus hat sich wohl für die hohe Niederlage in Chiasso (7:2 Niederlage am 01.09.1990 anm.d.R.) rehabilitiert. es zeigte heute in spielerischer und kämpferischer Hinsicht eine gute Leistung. Diese finde ich erstaunlich, da ja bekanntlich einige Stammspieler fehlten”. Gründe wie die Absenzen von Bertelsen, Baumgartner, Baumann und Mancastroppa liess der deutsche Fussballehrer für den verpassten Sieg nicht gelten. “Wir verfügen über ein Kader mit einigen Leuten, die imstande sein sollten, diese Akteure zu vertreten”.

Ausgeglichene erste Halbzeit
Eine Premiere erlebten gestern Abend im Buchholz die drei Neuzugänge Baldi, Baumann und Fischer. Ausgerechnet gegen den FC Basel konnten sie in der Startformation der Gastgeber antreten. Dies, da Trainer Ernst Wirz auf die Teamstützen Briegel, April, Di Renzo, Stoob und Ott verzichten musste. Dabei setzte er sich dieses Trio von Anfang an gut in Szene. Überhaupt spielten die Glarner gegen den Favoriten unbekümmert auf und kamen bereits nach vier Minuten zu einer guten Torchance. Baldi setzte Rechsteiner ein, der einwärts zog und seinen Distanzschuss um Zentimeter am rechten Torpfosten vorbeirollen sah.

Die verhalten beginnenden Basler zeigten wohl ein gepflegteres Spiel, erreichten damit aber nichts Erbauendes. Die Platzherren ihrerseits kämpften und präsentierten den 1’250 Zuschauern gute Angriffe. So auch in der zwölften Minute, als Zug vors Tor flankte, wo Captain Landolt mittels Kopfstoss abschloss. Nur mit einem grossartigen Reflex konnte sich der aufmerksame Hüter Grüter des Balles bemächtigen. Zuvor kam die enttäuschende Künnecke-Elf durch Reich zum ersten Abschlussversuch. Mitte der ersten Halbzeit erinnerten sich die Gäste ihrer Aufgaben und taten mehr für die Offensive.

Dadurch kamen sie zu einer vielversprechenden Möglichkeit. Nach dem dritten Eckball erwischte der erstmals im Fanionteam mittuende Wittmann beinahe den zu weit vorne postierten Hüter Zwahlen. der erst 20jährige Deutsche aus dem eigenen Nachwuchs versuchte mit seinem Kopfball wie ein abgebrühter Routinier den Glarner Schlussmann zu überlisten.

Nach dieser Aktion schafften sich die erstaunlich abgeklärt agierenden Gastgeber wieder Luft, ehe Wagner in aussichtsreicher Position vergab. Kurz vor dem Seitenwechsel versuchte sich der Basler Libero Djurdevic als vorderster Mann. Sein Kopfstoss, nach einem präzisen Zbinden-Eckball, flog über die Querlatte.

Glarus erstaunlich stilsicher
mit einem erstaunlichen Selbstvertrauen betraten die Glarner wieder den Buchholz-Rasen, während die ebenfalls nicht in Bestbesetzung agierenden Gäste langsam, aber sicher in Zugzwang kamen. Dies umsomehr, da die Wirz-Elf clever mitspielte und sich nie versteckte. In der 52. Minute kam sie erneut zu einer sehr guten Torchance. Der aus der italienischen Serie C zum FCG gestossene Schweizer Baldi bediente mit einem Freistoss den grossgewachsenen Fischer. Sein Kopfstoss strich um Zentimeter über Grüters Kasten. Dann brachte Trainer Wirz für Baumann den 19jährigen Jugoslawen Medimorec und wenig später für Fischer den Ex-Tuggner Janser. Auch sie zeigten vor den Akteueren des grossen Stadtklubs nicht allzuviel Respekt.

FCG verdiente den Punkt
in der Schlussphase schienen sich die Basler mit dem Remis zufrieden zu geben, obwohl Trainer Künnecke mit dem Ex-Internationalen Maissen nochmals eine Offensivkraft auf das Feld schickte. Ihm gelang es ebensowenig dem Angriffsspiel Impulse zu geben wie Rahmen und Zbinden. Bester Basler Angreifer war erstaunlicherweise der seine erste NLB-Partie bestreitende Wittmann.

Die alle am gleichen Strick ziehenden Glarner bekundeten keine Mühe, den einen wichtigen Punkt über die Runde zu bringen. Applaudierende FCG-Fans bedankten sich für die gezeigte Leistung des FCG-Teams. man kann gespannt sein, zu welcher Leistung diese Equipe im nächsten Heimspiel gegen Schaffhausen fähig sein wird. – Anmerkung des Homepage-Teams: dieses besagte Heimspiel verlor der FC Glarus mit 0:5.