Am vergangenen Samstag, 28. August 2021, endete die 30-jährige Schiedsrichter-Karriere von Regierungsrat Dr. Markus Heer.
Nach der Wahl als Regierungsrat im März 2021 entschied sich Dr. Markus Heer, dass er aufgrund der zeitlichen Belastung sein Hobby beenden wird. Dies teilte er seinem Stammverein, dem FC Glarus, und dem Verband entsprechend mit. Nach 30 Jahren Tätigkeit als Schiedsrichter durfte er sich sein Abschiedsspiel selber aussuchen und hat sich für das Glarner 4. Liga-Derby vom vergangenen Samstag entschieden. So kamen die Akteure des FC Rüti GL und des FC Netstal zu einer besonderen Ehre.
Um 17.00 Uhr erfolgte sein letzter Anpfiff. Direkt davor bedankten sich der Ostschweizer Fussball Verband (OFV), der Glarner Kantonal Fussball Verband in der Person von Verbandspräsident Hanspeter Blunschi und der FC Glarus mit Präsident Koni Gabriel persönlich für seinen Einsatz. Nebst einem speziellen Wimpel erhielt er einen grossen Blumenstrauss überreicht. Markus Heer kann auf eine 30jährige Schiedsrichter-Karriere zu Gunsten des FC Glarus zurückblicken, in welcher er es bis zum 2. Liga Interregional Schiedsrichter brachte. Zudem war er Mitglied der Schiedsrichter-Kommission des OFV und amtete seit 16 Jahren als Schiedsrichter-Instruktor und Schiedsrichter-Coach. Als Jurist war er natürlich prädestiniert als Mitglied der OFV-Rekurs-Kommission, in welcher er dem OFV erhalten bleiben.
Auch der Wettergott war den Tränen nahe. Die äusseren Umstände waren leider alles andere als einladend. Dennoch pilgerten rund 50 Fussballbegeisterte nach Rüti GL um bei Nieselregen dem Spiel beizuwohnen. Unter den Zuschauern natürlich auch mit dabei, die Ehefrau von Markus Heer und seine beiden Kinder, welche sich dieses spezielle Spiel natürlich nicht entgehen lassen wollten.
Nachdem der FC Netstal früh in Führung gehen konnte, gelang den Hausherren kurz vor der Pause der Ausgleich. Mitte der zweiten Halbzeit konnten die Gäste das 1:2 erzielen, was dazu führte, dass der FC Rüti GL am Ende alles nach vorne warf, um immerhin noch einen Punkt zu gewinnen. Obwohl in den letzten zehn Minuten alle verbissen um die Punkte kämpften, behielt der abtretende Schiedsrichter stets den Überblick und leitete das Spiel jederzeit souverän. Obgleich es sich um ein Derby handelte, blieb das Spiel stets fair, ruhig und ohne Hektik, was sicherlich auch der Schiedsrichter-Leistung zu verdanken war. Zwei Mal musste Heer aufgrund eines etwas zu harten Einsteigens eines Verteidigers den gelben Karton zeigen. Ansonsten blieb der Schiedsrichter eher unauffällig, was in der Regel als gutes Zeichen betrachtet wird. Man merkte, dass Heer Erfahrungen aus höheren Ligen hatte und entsprechend während 90 Minuten auf der Höhe des Spiels war.
Um 18.52 Uhr erfolgte sein letzter Abpfiff. Bis auf die Haut durchnässt, durfte der Regierungsrat zum Schluss die Gratulationen zur gelungenen Derniere von den Spielern und den Offiziellen entgegennehmen. Dr. Markus Heer wird nun etwas mehr Zeit für seine Familie haben, was auch der Hauptgrund für seinen Rücktritt aus dem Fussball-Geschäft war. Die Fussball-Familie verliert mit dem Abtreten des erfahrenen Schiedsrichters einen besonnenen und äusserst zuverlässigen Mann. Den Fussballplätzen wird er aber auch in Zukunft nicht den Rücken zudrehen und man wird ihn an den Samstag-Nachmittagen wohl weiterhin darauf antreffen. Jedoch nicht mehr in Form als Schiedsrichter, sondern als begeistertet Zuschauer und Familienvater. So spielt sein Sohn, Mattia, als ausgezeichneter und begeisterter Torwart bei den Elite-D-Junioren des FC Linth 04.