kicker.de hat eine spannende Reportagen-Serie zum Thema “Deutschland – Deine Fussball-Vereine” veröffentlicht. https://www.kicker.de/deutschlandkarte-864842/artikel
Dabei stellte sich dem Schreibenden beim Lesen die Frage, wie die Situation in der Ostschweiz aussieht?

Im Teil 1 der Serie des kicker.de ging es um die Vereinsnamen. Hier muss von Anfang an gesagt werden, dass die Deutschen in Sachen Namensgebung ihrer Vereine kreativer sind, als die Schweizer. Schaut man nur mal die Bundesliga an, so findet man dort Vereinsnamen wie “Eintracht”, “Borussia” oder “Hertha”. In der Schweiz nennen sich die meisten Fussball-Vereine schlicht und einfach nur “Fussball-Club”. Im Ostschweizer-Fussball-Verband sind aktuell 143 Vereine angemeldet. 114 dieser 143 Vereine heissen “FC” und nachfolgend die Ortschaft, wo sie beheimatet sind. Dies sind 79.7% aller Vereine in der Ostschweiz. Besonders “langweilig” ist die Vereins-Namen-Landschaft im Kanton Glarus. Alle fünf Vereine im Zigerschlitz (FC Glarus, FC Rüti GL, FC Schwanden, FC Netstal und der FC Linth 04) sind “einfache” Fussball-Clubs.
Am zweithäufigsten kommen die Bezeichnungen “SC” (Sport-Club) und “CB” (Club da ballape) vor (je sechs Mal). Dies sind jeweils 4.2% oder zusammen 8.4% aller Vereine. Mit “CB” bezeichnen sich vor allem die Vereine aus dem rätoromanischen Teil des Kantons Graubünden. Der FC Glarus wird in der Saison 2021/2022 auf drei dieser sechs Clubs treffen (CB Surses, CB Trun/Rabius und CB Lumnezia).
Wie geschrieben, sind die Deutschen in Bezug auf die Namensgebung ihrer Fussballvereine viel kreativer. Da gibt es mit “Blau-Weiss”, “Rot-Weiss”, “FSV”, “TSV”, “VfL”, usw. eine grössere Breite an Clubnamen.
Abweichend von der “Norm” sind in der Ostschweiz sicherlich zwei Vereine zu nennen: Chur 97 und der USV Eschen/Mauren.

Noch eine Randnotiz: Von den 143 Vereinen, welche im OFV aktuell gemeldet sind, gibt es fünf Vereine, welche ausschliesslich Futsal spielen:
– Futsal Club Internazionale (Frauenfeld)
– Futsal Golden Lions (Weinfelden)
– BSC Jona SG
– MNK Croatia 97 (Appenzell)
– Casa do Benfica de Rorschach
Ein ganz spezieller Verein ist der SC Rappiranhas. Dies ist ein Fussball-Verein aus Rapperswil-Jona, welcher ein reiner Frauen-Verein ist und nur Futsal und Beach-Soccer im Angebot hat.

Im Teil zwei der Reportage von kicker.de geht es um Vereine mit Wirtschaftsbezügen, wie “Bayer 04 Leverkusen”, “RB Leipzig” oder “Carl Zeiss Jena”. Auch dies gibt es im Schweizer Fussball. Diese Firmen-Sport-Vereine spielen jedoch in einer eigenen Firmen-Sport-Liga. Im Ostschweizer-Fussball-Verband sind elf solche Firmen-Sport-Teams gemeldet. Speziell daran ist natürlich, dass diese keine Junioren-Abteilung pflegen und wie bereits geschrieben, in einer eigenen Liga-Struktur spielen. Diese elf Vereine kommen zu den 143 “ordentlichen” Clubs noch dazu.
– FC Buehler AG
– FC Coop Ostschweiz
– FC Päddy Sport Arbon
– FC Stadler 2017
– SC Hota
– SC Migros Ostschweiz
– FC Polizei SG
– PSV Romanshorn
– SC Post Wil
– FC Raiffeisen
– SC Steinemann AG
Im “ordentlichen” Meisterschafts-Betrieb gibt es in der Ostschweiz keine Vereins-Namen mit Wirtschaftsbezügen.

Im dritten Teil der Reportage von kicker.de ging es um Vereine mit Migrationshintergrund im Vereinsnamen. So spielt aktuell der Verein “Türkgücü München” in der dritten Liga. Insgesamt 712 der 16 819 Fussball-Vereine in Deutschland haben einen Migrationshintergrund im Vereinsnamen. Im Ostschweizer-Verbands-Gebiet findet man 12 Vereine, welche vom Namen her andeuten, dass es sich dabei um einen Zusammenschluss von Fussballer handelt, welche einen Bezug zu einem anderen Land haben. So spielte die zweite Mannschaft des FC Glarus die letzten zwei Saisons in der 5. Liga jeweils gegen den FC Kosova 19 aus Schmerikon. Oder als der FC Glarus noch in der 4. Liga spielte, so kam es jeweils zu den Duellen gegen den FC Bashkimi 99 aus Flums. Die zwei erfolgreichsten Vereine aus der Ostschweiz mit Migrationsbezug im Vereinsnamen sind der AS Calcio Kreuzlingen, welcher in der 2. Liga Interregional spielt und der KF Dardania St. Gallen, welcher letzte Saison in die 2. Liga Regional aufgestiegen ist.
Schaut man etwas über den Tellerrand, so findet man in der dritthöchsten Liga der Schweiz, der Promotion-Liga, den SC YF Juventus. Dies ist aktuell der Verein in der Schweiz mit Bezug auf eine andere Nation, welcher am stärksten einzustufen ist. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass die Grasshoppers und die Young-Boys mit ihrem Vereinsnamen ebenfalls einen Bezug zu einer anderen Nation aufweisen. Die Namensgebung dieser zwei beispielhaft genannten Vereine wurde jedoch nicht gewählt, weil sich bei der Gründung nur Engländer im Team befanden, sondern weil der Fussball damals aus Grossbritannien zu uns kam und dadurch der Fussball stark durch Anglizismen geprägt wurde. Dies merkt man noch heute, da wir immer noch von “Corner”, “Penalty” und “Offside” sprechen. Die Team-Namen wurden damals, Ende des 19. Jahrhunderts, also nicht in Bezug auf die Herkunft der Spieler, sondern aufgrund der Herkunft des Sports gewählt. Der Name des SC YF Juventus stammt jedoch zur Hälfte klar von einem durch italienische Einwanderer geprägten Verein, dem Società Calcistica Italiana Juventus Zurigo. Dieser Verein fusionierte im Jahr 1992 mit dem FC Young Fellows Zürich, welcher wiederum nur einen englischen Namen trug, weil dies um die Jahrhundert-Wende, als der FC Young Fellows Zürich gegründet wurde, gang und gäbe war, dass man einem Fussball-Club einen englisch klingenden Namen gab. Weitere Vereine mit klarem Bezug darauf, dass es sich um einen Kultur-Verein einer anderen Nation handelt, sind: FC Kosova (Zürich / 1. Liga), AS Calcio Kreuzlingen (2. Liga Interregional), CS Italien GE (2. Liga Interregional), FC Azzurri 90 LS (2. Liga Interregional), FC Prishtina Bern (2. Liga Interregional).
In Deutschland haben rund 4.2% aller Vereine mit ihrem Namen einen Bezug zu einer anderen Nation. Im Ostschweizer-Fussball-Verband sind es 8.4% aller Vereine.

Der vierte Teil der kicker.de Reportage handelt davon, warum der Vereinsname “Rot-Weiss” vor allem im Süden vorkommt und der Vereinsname “Blau-Weiss” vor allem im Norden. Schaut man auf die Vereinsnamen in der Ostschweiz, so lässt sich nur ein Muster erkennen. Die Vereine aus dem deutschsprachigen Teil der Ostschweiz heissen zu meist “FC” und die Vereine aus dem rätoromanischen Teil heissen “CB”. Ansonsten sind keine weiteren Muster erkennbar.

Was auffällt bei der Betrachtung der Vereine, dass es grundsätzlich pro Dorf einen Fussball-Verein gibt. Nur sehr wenige Ortschaften beherbergen mehrere Vereine. Das Extrem-Beispiel ist die Stadt St. Gallen mit seinen 76’000 Einwohnern. St. Gallen hat aktuell elf Vereine, welche am Meisterschaftsbetrieb des Schweizer Fussball Verbands teilnehmen:
– FC St. Gallen (Credit Suisse Super League / NLA)
– SC Brühl St. Gallen (Promotion Liga)
– FC Winkeln SG (2. Liga Regional)
– KF Dardania St. Gallen (2. Liga Regional)
– FC Besa (3. Liga)
– FC Rotmonten SG (4. Liga)
– FC Fortuna SG (4. Liga)
– FK Jedinstvo SG (4. Liga)
– FC Sarajevo 92 (4. Liga)
– NK Ban (Senioren 30+)
– FC Juventus SG (Senioren 40+)
Von den elf Vereinen aus der Stadt St. Gallen nehmen also neun am ordentlichen Meisterschafts-Betrieb teil. Zwei Vereine führen nur noch Senioren-Teams.
Nebst der Stadt St. Gallen gibt es nur in Chur mehr als zwei Vereine:
– Chur 97 (2. Liga Interregional)
– FC Orion Chur (nur Junioren-Teams)
– FC Mladost 74 (5. Liga)
Wobei Chur mal mehr Fussball-Vereine hatte. So fusionierten im Jahr 1997 die drei Churer Vereine, FC Chur, FC Neustadt und SC Grischuna zu Chur 97.
Was auffällt; in den meisten Städten und Gemeinden, in welchen es mehr als nur einen Fussball-Club gibt, ist der zweite Fussball-Verein meistens ein Kultur-Verein mit Bezug der Spieler mit einem Migrationshintergrund. So z.B. in Chur, wo die zwei anderen Vereine nebst Chur 97 beide einen Vereinsnamen mit Andeutung auf den Migrationshintergrund haben (FC Orion Chur und FC Mladost 74).
Weitere Ortschaften mit mehreren Vereinen sind:
Arbon: FC Arbon 05 (2. Liga Regional) & AS Scintilla (5. Liga)
Schmerikon: FC Schmerikon (2. Liga Regional) & FC Kosova 19 (4. Liga)
Flums: FC Flums (4. Liga) & FC Bashkimi 99 (4. Liga)
In Flums spielen beide Vereine in der selben Liga und somit zwei Mal pro Jahr gegeneinander. Immerhin kann so die Auswärts-Reise relativ kurz gehalten werden.
Ganz speziell ist die Situation in Kreuzlingen, wo beide Vereine in der 2. Liga Interregional spielen: FC Kreuzlingen und AS Calcio Kreuzlingen. Während in Flums, Arbon und in Schmerikon die Vereine mit Bezug auf einen Migrationshintergrund keine Junioren-Abteilungen haben, konkurrieren sich in Kreuzlingen beide Vereine nicht nur bei den Aktiven, sondern auch bei den Junioren. Beide Vereine in der Grenzstadt nahe Konstanz führen eine Junioren-Abteilung. Jedoch spielen alle Junioren-Teams des FC Kreuzlingen in der 2. Stärkeklasse, während bei AS Calcio Kreuzlingen immerhin die A-Junioren in der 1. Stärkeklasse spielen und die D-Junioren sogar in der Elite antreten. Man stelle sich mal vor, was für ein Verein entsteht, wenn die beiden Vereine die Kräfte bündeln würden. Mit den Aktiven würde man problemlos in der 1. Liga spielen und die Junioren-Abteilung wäre massiv stärker. Die Konkurrenz-Situation der beiden Vereine vom Bodensee geht sogar so weit, dass der Hauptsponsor des AS Calcio Kreuzlingen sämtliche Jahresbeiträge für die Junioren übernimmt, so dass die Junioren, wenn sie sich für den AS Calcio Kreuzlingen entscheiden, keinen Jahresbeitrag mehr bezahlen müssen. Der Grund, weshalb beide Vereine eine Junioren-Abteilung aufrechterhalten, liegt in den Regularien des Verbandes (Wettspielreglement). So muss, vereinfacht ausgedrückt, ein Team, welches in der 2. Liga Interregional spielt mindestens ein D-Junioren und ein C-Junioren Team am Meisterschaftsbetrieb anmelden. Wer diese Bedingungen nicht erfüllt, der muss am Ende der Saison zwangsabsteigen. So geschehen im Jahr 2019 dem FC Eagles Aarau. Auch das war ein Verein bestehend aus Spielern mit Migrationshintergrund. Der Verein wurde 2011 gegründet und nahm ab dem Jahr 2012 am Meisterschafts-Betrieb teil und konnte im Jahr 2018 bereits den Aufstieg in die 2. Liga Interregional feiern. Da sie jedoch nie eine Junioren-Abteilung aufbauten, mussten sie ein Jahr später das Abenteuer 2. Liga Interregional beenden. Dies führte dazu, dass der Verein seither auch keine Aktiv-Mannschaft mehr führt und nur noch aus einem Senioren-Team besteht.
Wobei es auch im Glarnerland in zwei Gemeinden je zwei Fussball-Clubs gibt. In Glarus Süd sind dies der FC Rüti GL und der FC Schwanden und in der Gemeinde Glarus der FC Glarus und der FC Netstal. Während es im Süden des Kantons doch noch geografische Gründe gibt, wieso zwei Fussball-Vereine aufrecht erhalten werden, muss man sich in einer Gemeinde wie Glarus mit 12’500 Einwohnern doch die Frage stellen, ob es zwei Fussball-Vereine braucht, dessen Sportplätze 1’300 Meter auseinander liegen? Da war man im Norden fortschrittlicher, als im Jahr 2004 die beiden Vereine FC Näfels und der FC Niederurnen zum FC Linth 04 fusionierten. Was viele nicht mehr wissen, dass es bis wenige Jahre zuvor noch einen weiteren Glarner Fussball-Verein gab, den FC Bilten. Dieser schloss sich jedoch Anfangs der 00er Jahre dem FC Weesen an. Speziell daran ist noch, dass das Clubhaus des FC Bilten noch besteht. Zwar stehen auf dem ehemaligen Fussball-Platz nun die Rohmaterialien der Resilux AG, aber ganz im Norden blieb das Clubhaus und ein Tor (!) inkl. Ballfänger bestehen.

So sieht es in Bilten aus. Tor, Ballfänger, Clubhaus und zwei Flutlichtmasten stehen immer noch und erinnern an den FC Bilten


Ganz spezielle und groteske Auswüchse nimmt es momentan in Tägerwilen an. Dort hat sich im Jahr 2019 ein neuer Fussball-Verein gegründet, der FC Youngsters. Dieser Verein führt jedoch nur ein E-Junioren-Team und so wie es scheint, ist dies eine One-Man-Show des E-Junioren-Trainers (Präsident, Trainer, Spielkommission in einer Person). Zumindest distanziert sich der FC Tägerwilen offiziell klar von dieser Abspaltung.
Auch in Uster (dem Schreibenden ist klar, dass Uster nicht zur Ostschweiz gehört) gibt es nebst dem FC Uster ein Konkurrenz-Angebot. Seit 2004 besteht die Fussball-Schule footrebel.com. Diese Fussballschule bietet aber nicht nur Zusatz-Trainings oder Ferien-Camps an, wie wir es in Glarus von Bernd Voss oder in Näfels von MS-Sports kennen. Wer bei footrebel.com mitmachen möchte, der muss den Verein wechseln und den Spieler-Pass bei footrebel.com lösen. Am Meisterschafts-Betrieb nimmt die Fussball-Schule unter dem Vereins-Namen FR Soccer teil. Der Spass ist nicht ganz günstig. So kostet die Mitgliedschaft für einen C-Junior bei footrebel.com pro Monat CHF 105.00. Rechnet man dies auf das Jahr hoch, so entstehen Kosten von CHF 1’260.00 pro Jahr und pro Junior für die Eltern. Auch das Training für die G-Junioren ist nicht günstig. Pro Jahr kostet die Mitgliedschaft für einen G-Junior CHF 840.00. Die Homepage von footrebel.com kommt professionell daher. Kein Wunder, ist der Vereinspräsident doch im Informatik-Business tätig. Fakt ist zudem, dass footrebel.com mit seinen C-Junioren in der Brack.ch Youth League spielt, während der FC Uster mit den C-Junioren “nur” in der 1. Stärkeklasse kickt.
Kommen wir aber nochmals auf die Ostschweizer Gemeinden zurück, in welchen es mehr als einen Verein gibt, welcher im Ostschweizer Fussball Verband gemeldet ist. Auch in Frauenfeld, Rorschach, Weinfelden, Rapperswil-Jona und Appenzell gibt es mehrere Fussball-Vereine. Diese bieten jedoch jeweils getrennte Angebote an. In all den genannten Gemeinden gibt es einen Fussball und einen Futsal-Club. Obwohl die beiden Sportarten (Fussball und Futsal) von aussen betrachtet beinahe ähnlich sind, so konkurrenzieren sich diese Angebot nicht gross.

Im fünften Teil der kicker.de Serie geht es um die Namensgebung als solches. Dabei kommt der kicker.de zur Erkenntnis, dass in den Anfangs-Zeiten der Fussball-Historie (Ende des 19. Jahrhunderts) vor allem lateinische Beinamen gewählt wurden, da Fussball hauptsächlich in Gymnasien und Universitäten gespielt wurde. Beispiele dafür sind “Fortuna”, “Viktoria”, “Concordia”, “Borussia” oder “Germania”.
In der Schweiz ging der Trend damals eher in Richtung von englischen Begriffen. Wie weiter oben im Text bereits erwähnt sind Beispiele dafür “Grasshoppers”, “Old Boys”, “Young Boys”. Anscheinend wurden auch in Deutschland viele Clubs mit einem englischen Zusatz versehen. Diese Clubs überlebten jedoch nicht. Beispiele für englische Zusatzbegriffe findet man z.B. noch im Vereins-Namen der “Kickers” (z.Bsp. Stuttgarter Kickers oder Kickers Offenbach).
In der Ostschweiz sind solche Vereins-Namen-Zusätze eher selten, wie auch in der ganzen Schweiz. Was viele nicht wissen, dass der FC St. Gallen nicht nur der älteste noch bestehende Fussball-Club der Schweiz ist, sondern auch der älteste noch bestehende Fussball-Club auf dem europäischen Festland. Älter als der FC St. Gallen sind nur ein paar wenige Vereine auf der Britischen-Insel. 1879 wurde der FC St. Gallen gegründet und wie es damals üblich war, standen die beiden Buchstaben F und C für Football-Club und nicht, wie heute vielerorts angenommen, für Fussball-Club.
Der FC Glarus gründete sich im Jahr 1912 aber dann bereits als Fussball-Club und nicht mit der englischen Bezeichnung.

Im sechsten Teil der Serie befasst sich kicker.de mit den häufigsten und den kuriosesten Vereinsnamen. Der häufigste Vereinsname für Fussball-Mannschaften ist nicht wie in der Schweiz der “FC”, sondern der “SV”. Rund 20% aller Vereine tragen dieses Kürzel im Vereinsnamen. “SV” steht für Sport-Verein und wird vor allem von Clubs benutzt, welche mehrere Sportarten anbieten. Etwas was in der Schweiz eher selten vorkommt. So bietet z.B. auch der FC Bayern München nebst Fussball noch Basketball an, obwohl das Kürzel “FC” klar für Fussball-Club steht. Nur 12,5% aller Fussball-Vereine in Deutschland nennen sich “FC”. In der Ostschweiz sind es 79,7% aller Fussball-Vereine, welche sich so kreativlos benannt haben. Wirklich kreative Vereinsnamen findet man in der Ostschweiz selten. Zu nennen wäre hier wohl einzig die beiden Vereine USV Eschen/Mauren und Chur 97. Das “USV” steht im Übrigen für “Unterländer Spielervereinigung”. Und Chur 97 hat sich nach dem Fusionsjahr von drei Churer-Fussball-Vereinen benannt. Auch hier ist wieder der Zeitgeist erkennbar. Drei Jahre zuvor fusionierten der SC Zug und der FC Zug im Jahr 1994 zum Verein “Zug 94”. Bei Zug 94 ist auch die Historie ganz speziell. So spielten in den Saisons 1985/1986 und 1989/1990 beide Zuger Vereine (SC Zug und FC Zug) jeweils gegeneinander in der NLB. Man stelle sich mal vor, die beiden Vereine hätten früher fusioniert. Die beiden Zuger Vereine waren im Übrigen Gegner des FC Glarus, welcher in der Saison 1989/1990 ebenfalls in der NLB antrat. Der FC Zug musste am Ende der Saison jeweils nach nur einer Spielzeit wieder den Gang in die 1. Liga antreten. Der SC Zug war in der Historie etwas erfolgreicher. So spielten die Innerschweizer in der Saison 1984/85 sogar eine Saison in der NLA und verbrachten insgesamt 17 Spielzeiten in der NLB. Trainer des SC Zug in der Aufstiegs-Saison 1983/1984 war damals übrigens Ottmar Hitzfeld. Dem SC Zug erging es gleich, wie dem FC Glarus vier Jahre später. Bei beiden Vereinen lockte der FC Aarau die Trainer-Legenden nach ihren Erfolgen weg in die NLA. Beim FC Glarus wurde nach den zwei Aufstiegen in die 1. Liga und ein Jahr darauf in die NLB (direkter Durchmarsch) und einer halben Saison in der NLB die Trainer-Legende Wolfgang Frank vom FC Aarau umworben und engagiert.