Traurig müssen wir an dieser Stelle über den Tod unseres Ehrenmitglieds und Trainer-Legende Ernst Wirz informieren.
Ernst Wirz ist am 19. Juni 2021 im Alter von 74 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.
Mit herzlicher Anteilnahme wünschen wir den Angehörigen von Ernst viel Kraft für die Zeit der Trauer.
Ernst Wirz war langjähriger Aktiv-Spieler beim FC Glarus und hat dabei u.a. mit René Botteron zusammengespielt. Der ausgebildete Fussball-Instruktor war danach jahrelang Junioren-Trainer beim FC Glarus und stieg dabei mit seinen Junioren in die Inter-Liga auf. Praktisch alle Aktiv-Spieler des FC Glarus während einer Zeitspanne von mehr 25 Jahren (Mitte der 70er Jahre bis 2003) durchliefen die “Fussball-Schule” von Ernst Wirz.
Als im Sommer 1984 mit Wolfgang Frank ein ehemaliger Bundesliga-Fussball-Profi als Spielertrainer engagiert wurde, übernahm Ernst Wirz die Rolle des Coaches der ersten Mannschaft, welche damals noch in der 2. Liga spielte. Mit dem Duo Frank/Wirz stieg der FC Glarus in der Saison 1986/1987 in die 1. Liga auf und ein Jahr später sogar in die damals zweithöchste Spielklasse, in die NLB. Auch in der NLB blieb Ernst Wirz dem FC Glarus als Coach erhalten. Zuerst noch ein halbes Jahr bis Ende Dezember 1988 zusammen mit Wolfgang Frank, der dann zum NLA-Club FC Aarau wechselte. Danach zusammen mit Peter Stubbe, gefolgt vom Spielertrainer und ehemaligen Fussball-Europameister und zweimaligen WM-Finalisten (1982 & 1986) Hans-Peter Briegel. Als sich Briegel schwer verletzte, war Ernst Wirz über eine längere Zeit hauptverantwortlicher Trainer des NLB-Teams des FC Glarus.
Im Jahr 1994 übernahm er als Nachfolger von Elmar Landolt das Trainer-Amt des damals in der 1. Liga spielenden FC Glarus. Diese Funktion übte er bis zum Sommer 1996 aus. Im Jahr 2001 kehrte er nochmals auf die Trainer-Bank des FC Glarus zurück, als er zusammen mit Necip Ugras die erste Mannschaft trainierte und zum Schluss seiner Trainer-Karriere in der Saison 2002/2003 den Aufstieg in die 2. Liga Interregional feiern konnte.
In den Legenden-Interviews, welche wir für die Homepage über den Winter 2020/2021 führten, wurde immer wieder der Name Ernst Wirz genannt. So erinnerte sich Beat Grossmann an folgende Anekdote: Unvergesslich (selbst nach 43 Jahren): Im Meisterschaftsspiel mit der Inter A II des FC Glarus (Trainer: Ernst Wirz) in Lachen . Wir lagen zur Pause in Rückstand. Ernst rief uns in der Pause zusammen. Es gab kein Tee, dafür musste die ganze Mannschaft diverse Male Sprints absolvieren. Der Gegner meinte: die spinnen die Glarner! Wir haben das Spiel in der 2. Halbzeit gedreht und gewonnen! So war Ernst Wirz.
Auch der ehemalige NLA-Profi (Super League) und als junger Spieler von Ernst Wirz geförderte Remo Pesenti erinnerte sich an Ernst Wirz zurück, als er gefragt wurde, welcher Mitspieler oder Trainer ihn am meisten beeindruckt oder geprägt hat: Ernst Wirz mit seiner verbissenen und motivierenden Art, der mir vermittelt hat, dass es nur ein schöner Tag ist, wenn du vorher beim Fussball gewonnen hast.
Auch Italo Fiorenzi erinnerte sich bei derselben Frage an Ernst Wirz: Ernst Wirz, der über ein riesiges Fachwissen verfügte und massgeblich am Aufstieg in der Saison 2002/2003 in die 2. Liga Interregional beteiligt war.
In der Chronik zum 100 Jahr-Jubiläums-Anlass des FC Glarus im Jahr 2012 findet man folgenden Absatz: Mit Ernst Wirz war noch ein Trainerurgestein auf der Bühne. Wirz Methoden (vor allem die konditionellen) waren sehr gefürchtet, aber beliebt.
In der Südostschweiz stand im Rückblick auf den Gala-Abend: Bekannt war Ernst Wirz für seine unkonventionelle, gradlinige Art und seine besondere Fähigkeit, die jungen Fussballer an ihre Leistungsgrenze heranzuführen. «Ich glaube, dass die Leistungsbereitschaft der damaligen Jugend grösser war. Sicher gilt es zu berücksichtigen, dass das Angebot an Freizeitaktivitäten nicht dermassen gross war wie heute», so Ernst Wirz.