Toni Tresch ist unserer Fussball-Legende Nummer 25!
Seit mehr als 25 Jahren gehört Toni Tresch dem FC Glarus an. Er war “mittendrin, statt nur dabei” als die Veteranen des FC Glarus im Mai 2008 Schweizer Meister und Schweizer Cup-Sieger wurden.
Toni Tresch’s Fussball-Leben
“55 Jahre in Glarner Fussballclubs”
FC Rüti GL:
Um sich den Nachwuchs für die 1. Mannschaft zu sichern, suchte der FC Rüti GL im Glarnerland junge Fussballbegeisterte. So sind mein Leuggelbacher Nachbar und Freund Walter Hösli im Jahre 1966 in diese neu gegründete Junioren B Mannschaft eingetreten. Ins Training sind wir mit dem Velo gefahren und trainierten mit dem Ball bis es dunkel war. Im Dunkeln gabs dann jeweils noch einen Dauerlauf oder Spurttraining.
Nach den A-Junioren sind dann auch die meisten in die 1. Mannschaft, damals 4. Liga (5. Liga gabs noch nicht), aufgenommen worden. Unser Ziel mit Rüti in die 3. Liga aufzusteigen erreichten wir nie. Das höchste der Gefühle war ein Heimspiel um den Gruppensieg, der für die Aufstiegsspiele berechtigte. Leider haben wir dieses Spiel gegen die 2. Mannschaft des FC Glarus verloren. Jedoch bleibt mir aus dieser Zeit die eindrückliche stark gelebte Kameradschaft, die wohl das wichtigste im Amateurfussball ist. Die Kameradschaft und die gesellschaftliche Komponente des Fussballs haben mich das ganze Leben begleitet.
FC Schwanden:
Im Sommer 1972 wechselten Walter Hösli und ich zu dem im Jahre 1969 neu gegründeten FC Schwanden. Ein besonderer Höhepunkt waren da sicher die Aufstiegsspiele in die 3. Liga gegen den FC Niederurnen. Da war der FC Schwanden das 1. Mal nach der Gründung wirklich ganz nah am Aufstieg. Im Heimspiel haben wir ein 1:2 in der 2. Halbzeit noch in einen 3:2 Sieg verwandelt. Das Rückspiel in Niederurnen auf dem Eternitplatz verloren wir dann nach einer 0:1 Führung mit 3:1.
Beim FC Schwanden war ich einige Zeit im Vorstand und amtete auch als SPIKO-Präsident. Damals wurde der Spielbetrieb noch brieflich geregelt. Die Spiele wurden telefonisch beim Verband, Schiedsrichter und Gegner abgesagt. Die Spieler aller Mannschaften informierten sich am Vereinskästli beim Café Luna.
FC Netstal:
Seit 1973 wohnte ich in Netstal mit Sicht auf dem Fussballplatz. Auf die Saison 1977/78 machte ich den Transfer zum Club meines Wohnortes. Der FC Netstal war damals eine «Liftmannschaft» der 3. Liga. Wir spielten meistens um den Nichtabstieg oder um den Wiederaufstieg. In Schmerikon spielten wir im 1979 mit den letzten Elf Mann um den Abstieg. Max Widmer bracht sich bei einem Zweikampf den Fuss und musste mit der Ambulanz ins Spital. Ein Spieler des FCN der als Zuschauer dort war, musste mit den Schuhen von Max aushelfen. Wir sind nicht abgestiegen!
Ab der Saison 1985/86 spielte ich dann in der Seniorenmannschaft des FCN. Es waren damals noch die verbleibenden einheimischen Spieler aus der ehemaligen Prominenten-Mannschaft von Ybsch Hösli (mit Bernhard Russi, Rosa Martinelli, Kurt Grünig, Fritz Künzli und die Bobfahrer Erich und Peter Schärrer).
Ich war im Vorstand des FCN und 4 Jahre von 1981 -1985 Präsident. In diese Zeit fiel auch die Sanierung der Sportanlage «Wiggis».
FC Glarus:
Im Sommer 1987 wurde die Seniorenmannschaft des FCN aufgelöst. Über 10 netstaler Senioren sind dann zu den Senioren des FC Glarus übergetreten. Immer mehr ehemalige Spieler der ersten Mannschaft kamen dazu. So sind wir bald einmal in Meisterklasse des Zürcher Fussballverbandes aufgestiegen.
Gegen Schluss unserer Seniorenzeit von 1999 – 2004 waren wir dann dauernd in der Promotionsklasse im Mittelfeld rangiert. Als dann auch unser Jüngster (Koni Gabriel) das Veteranen-Alter 40 erreicht hatte, wechselten wir in zu den Veteranen I. Die meisten meiner Mitspieler waren fast 10 Jahre jünger als ich. Das war für uns die erfolgreichste Zeit. Wir verloren in 3 Jahren nur ein einziges Spiel und gewannen den Zürcher Veteranen-Cup, die Meisterschaft und qualifizierten uns für den Schweizer Veteranencup.
Absoluter Höhepunkt im meinem Fussballer-Leben war 2008 der Gewinn des Schweizer-Veteranen-Cup. Es war auch der Höhepunkt und Abschluss der Fussballkariere für einige meiner Fussball-Kollegen mit denen ich fast zwei Jahrzehnte zusammenspielen durfte. Es war eine unglaubliche Zeit mit guten Fussballern, tollen Kameraden und interessanten Diskussionen. Nie spielte ich mit besseren Fussballern zusammen, als in dieser fast 20-jährigen Senioren- und Veteranen-Zeit beim FC Glarus.
Zurzeit spiele ich in der Mannschaft 50+ Siebner-Fussball mit dem FC Schwanden. Fussball macht mir noch immer Spass. Glücklicherweise war ich in den 55 Jahren nie ernsthaft verletzt, so sind in dieser Zeit über 1’100 Pflichtspiele zusammengekommen.
Das Legendäre an der ganzen Geschichte ist sicherlich, dass mein Körper das alles ausgehalten hat. Ich weiss dies zu schätzen und bin sehr dankbar für meine Gesundheit. Ich bleibe weiterhin am Ball……….
Wie sah Deine Karriere beim FC Glarus aus?
Den Übertritt zum FC Glarus machte ich im Sommer 1987 im mittleren Seniorenalter von 37. Die Seniorenabteilung des FC Netstal hatte damals nicht mehr genügend Spieler und ein grosser Teil dieser Mannschaft ist zum FC Glarus übergetreten. So spielte ich über 15 Jahres lang bei den Senioren. Von meinem Jahrgang wurden es immer weniger. Ich hatte das Glück, dass immer mehr sehr gute Fussballer zu den Senioren wechselten. Wir hatten über eine längere Zeit ein ausgezeichnetes Team und spielten einige Jahre mit Erfolg in der Elite. Wir wurden älter und konnten physisch nicht mehr ganz mithalten und sind in die Promotion abgestiegen. Als dann der letzte unserer Mannschaft über 40 war, haben wir zu den Veteranen (Ü40) gewechselt. Dort mussten wir leider wieder in der Standartgruppe starten. Wir haben den sofortigen Aufstieg über die Promotion in die Elite sofort geschafft. Im 2007 durften wir um den Cup-Final in der Region Zürich spielen und qualifizierten uns für die Meisterschaft um den Schweizer Veteranen-Meister. Diesen Pokal gewannen wir dann am 24. Mai 2008. Nach diesem wunderbaren Erfolg haben einige «Schweizermeister» die Fussballschuhe an den Nagel gehängt. Zurzeit spiele in nun mit dem FC Schwanden im 50+ 7-er Fussball.
Magst du dich noch an Dein erstes Training oder Spiel erinnern?
Ich bin in Leuggelbach aufgewachsen. Auf dem Pausenplatz der Schule spielten wir Buben vor und nach der Schule viel Fussball. Die Seitenlinien waren auf der einen Seite der Zaun zur Hauptstrasse und auf der andern Seite der Zaun auf einer über 6 Meter hohen Mauer. Auf einen Mittwochnachmittag 14.00 h machten wir mit den Luchsinger Buben einen Fussballmatch ab. Der Fussballplatz war eine gemähte Wiese, die Tore haben wir selber gezimmert. Von der 1. bis zur 6. Klasse waren wir elf Buben. Jeder musste mitspielen. Also fragten meine beiden Brüder und ich den Vater, ob wir am Nachmittag um 14.00 h zum Fussball spielen dürfen. Ja, aber zuerst müsst ihr noch die angezeichnete Menge Holz sägen. Uns war klar das schaffen wir nicht bis 2 Uhr. Wir mussten abschleichen sobald der Vater den Rücken dreht. Wir waren rechtzeitig auf dem Platz. Gegen das übermächtige Luchsingen (alles 5. und 6. Klässler) verloren wir 32:1. Ich kann nicht mehr sagen was mehr Weh tat, die Niederlage oder die anschliessende Züchtigung wegen Verlassen des Arbeitsplatzes.
Was war Dein sportlich grösster Erfolg?
Ich durfte mit der Veteranenmannschaft im 2008 Schweizer-Veteranenmeister werden. In dieser Senioren- und Veteranen-Zeit konnte ich mit einigen der besten Glarner Fussballer zusammenspielen.
Welcher Mitspieler hat dich am Meisten beindruckt?
Der FCG Golie Zoran Markov, wie er mich und die ganze Verteidigung als Torhüter lauthals dirigiert hat. Auch Georg Zug mit seinem unbändigem Tordrang und restlosen Einsatz für die Mannschaft.
Bist du mit dem FC Glarus noch verbunden…?
Als aktiver Spieler habe ich immernoch einen Spielerpass für den FC Glarus. Wir feiern alljährlich jeweils im Dezember bei einem Beinschinkenfrass unseren Schweizermeistertitel. In einer Bikergruppe treffen wir uns regelmässig für Velotouren im Glarnerland. Ich besuche auch öfters die Heimspiele des Fanionteams.
Erzähl uns doch noch eine Anekdote aus Deiner Zeit beim FC Glarus?
Mit einem ganz doofen Ereignis foppen mich jeweils meine Kollegen: An einem Cup 1/4-Finalspiel am Samstagmorgen in Zürich habe ich beim Einspielen doch tatsächlich den Schiedsrichter noch vor der Spielerkontrolle zweimal angeschossen. Während des ganzen Spiels hatte ich Angst, dass ich beim kleinsten Foul mit Rot vom Platz fliegen könnte.
Werden wir Dich am Legendentag im Buchholz antreffen?
Am Legendentag im Buchholz bin ich gerne dabei und freue mich darauf.