Mit Freude nahm der Vorstand des FC Glarus zur Kenntnis, dass unser langjähriges Vereinsmitglied, Dr. iur. Markus Heer, für den frei werdenden Regierungsrats-Sitz von Dr. oec. Rolf Widmer kandidiert.

Dr. iur. Markus Heer ist ehemaliges Vorstandsmitglied des FC Glarus und ist seit 29 Jahren Schiedsrichter im Dienste unseres Vereins.

Dr. iur. Markus Heer ist Präsident des Verwaltungsgerichts des Kantons Glarus und nebst seiner Tätigkeit als Schiedsrichter auch noch Mitglied der OFV-Rekurs-Kommission.

Dr. iur. Markus Heer kandidiert für den Regierungsrat des Kantons Glarus

Anfang Dezember 2020 haben wir unabhängig von dieser Kandidatur Interviews mit den Schiedsrichtern des FC Glarus geführt, in welchen es um ihre Tätigkeit als Referee ging:

Warum bist Du Schiedsrichter geworden?
Markus Heer: Ich war selber alles andere als ein begabter Fussballer. Mein Bruder spielte hingegen bei den Junioren des FC Glarus. In seiner Zeit als E- und D-Junior (er spielte damals bei den Talenten, die unter anderem gegen den FC Zürich, FC Aarau etc. spielten) durfte ich bereits als junger Teenager Spiele seiner Mannschaft leiten. So kam die Freude an diesem Hobby. Ich hatte damals die Zeitung Sport abonniert, welche es heute nicht mehr gibt. Dort sah ich ein Inserat, in welchem stand, dass man sich zum Schiedsrichter ausbilden lassen kann. Obwohl ich die Altersgrenze von 16 Jahren um ein knappes Jahr unterschritt, meldete ich mich an. Ich durfte dann den Schiedsrichter-Kurs absolvieren und pfiff mit 15 ½ Jahren mein erstes offizielles C-Junioren-Spiel in Uznach. Dies ist nun schon fast 29 Jahre her 😉

Wie sah Deine Schiedsrichter-Karriere bisher aus und welche Qualifikation war Deine Höchste bisher?
Markus Heer: Früher musste man 20 Jahre alt werden, um Spiele von Erwachsenen zu pfeifen, während man heute die jungen Schiedsrichter besonders fördert. Ich schaffte es bis in die 2. Liga interregional und wäre dort auf die Saison 2005/2006 in eine nationale Talentgruppe gekommen, bei welcher es um den Aufstieg in die 1. Liga ging. Allerdings wurde zu jener Zeit für mich die Familienplanung ein Thema, auch wollte ich im Beruf weiterkommen. Mir war zudem klar, dass ich es vielleicht mit viel Glück in die 1. Liga schaffe, aber es zu mehr nicht reichen wird. So entschied ich mich, den enormen zeitlichen Aufwand nicht auf mich zu nehmen. Ich liess mich freiwillig in die 4. Liga relegieren, wo die Reisewege kurz sind. Daneben nahm ich für ein paar Jahre Einsitz in die Schiedsrichter-Kommission. Seit 15 Jahren bin ich zudem als Schiedsrichter-Instruktor und Schiedsrichter-Coach tätig. Daneben bin ich Mitglied der OFV-Rekurs-Kommission, was für mich als Jurist natürlich ein spannendes Amt ist.

Was war für Dich bisher das tollste Spiel, welches Du gepfiffen hast?
Markus Heer: Es gibt viele schöne Spiele, die mir in Erinnerung geblieben sind. Höhepunkt war aber im Jahr 2004 die Leitung des Finals am internationalen U 16-Cup, der damals in Bad Ragaz ausgetragen wurde. Bei herrlichem Sommerwetter spielte der VfB Stuttgart gegen Newcastle United. Es war toll, vor 2000 Zuschauern eine auf höchstem technischen Level ausgetragene internationale Partie pfeifen zu dürfen. Ich war damals wohl auf dem Höhepunkt meiner Karriere und konnte eine gute Leistung zeigen. Ansonsten sind mir vor allem die Derbys in Erinnerung geblieben, bei welchen es immer viele Zuschauer hatte. So waren in der 3. Liga Tavanasa gegen Trun  oder in der 2. Liga interregional Sursee gegen Wolhusen begeisternde Spiele. Letztlich hat aber jedes Spiel seine eigene Geschichte und verdient einen Schiedsrichter, der sich Mühe gibt.

Was sind Deine Ziele als Schiedsrichter, welche Du noch erreichen möchtest?
Markus Heer: Im Herbst meiner Schiedsrichter-Karriere angelangt, habe ich keine grossen Ziele mehr. Ich möchte einfach weiterhin mit Freude und Motivation meinem Hobby nachgehen.

Der FC Glarus ist stolz auf seine fünf Schiedsrichter, welche Woche für Woche im Einsatz stehen. Da sie als Schiedsrichter des FC Glarus keine Spiele des eigenen Vereins pfeifen dürfen, laufen sie vielfach unter dem Radar aller anderen Vereinsmitglieder.

Schiedsrichter sind für jeden Fussball-Club extrem wichtige Vereinsmitglieder. Denn ohne Schiedsrichter gibt es keine Spiele. Zudem ist die Anzahl an Teams, welche ein Verein an der Meisterschaft anmelden kann, von der Anzahl an Schiedsrichtern abhängig, welche für einen Verein aktiv sind. Pro aktiven Schiedsrichter darf der Verein zwei Teams am Meisterschaftsbetrieb anmelden, für welche es offizielle Schiedsrichter benötigt (ab den C-Junioren). Mit aktuell fünf Schiedsrichtern dürfte der FC Glarus also zehn Teams anmelden. Hat ein Verein zu wenig Schiedsrichter, so muss er sich entscheiden, welche Teams er am Meisterschaftsbetrieb anmelden möchte und welche Teams nicht daran teilnehmen dürfen (ein Glarner Fussball-Club hat diese Problematik seit rund zwei Jahren). Daher gebührt den fünf Schiedsrichtern des FC Glarus ein besonderes Dankeschön und Lob.