Für den Landsgemeinde-Samstag 01. Mai 2021 plant der FC Glarus einen “Legenden-Tag” im Buchholz. Dazu werden alle aktuellen und ehemaligen Vereins-Mitglieder (Junioren, Aktiv-Spieler, Funktionäre, Helfer, etc.) eingeladen. Geplant ist eine Ausstellung mit alten Bildern, Trikots, Pokalen, u.v.m.. Weiter werden die grossen Legenden wie Fritz Künzli, René Botteron, Paul Fischli, u.a. eine etwas grössere Plattform erhalten. Sofern Covid-19 mitspielt, wird der “Legenden-Tag” am Landsgemeinde-Samstag 2021 von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Buchholz in Glarus stattfinden. Im Anschluss wird die 1. Mannschaft noch ihr Heimspiel gegen den FC Flawil austragen. Wir möchten euch in den nächsten Wochen und Monaten jeweils “Legenden” des FC Glarus vorstellen, welche unseren Club geprägt haben, oder welche mal für den FC Glarus spielten und neben dem Rasen sportliche oder berufliche Erfolge feiern konnten.

Daniel Rack ist 50 Jahre alt und war als Junior beim FC Glarus aktiv und ist heute Mitglied der Supporter-Vereinigung “50er Club” des FC Glarus. Heute trifft man ihn immer noch im Buchholz an, wenn er die Spiele seines Sohnes Siro der C-Junioren des FC Glarus anschaut. Ende der 00-er Jahre führte er zudem die Junioren-Kasse des FC Glarus.

Wie sah Deine Karriere beim FC Glarus aus?
Als ehemaliger Leichtathlet bin ich erst bei den B-Junioren zum FC Glarus gestossen. Die B-Junioren hatten damals noch zwei Mannschaften. Die Eine spielte in der Standard- und die Andere in der Meistergruppe. Selber spielte ich als rechter Flügel unter Kurt Trümpi in der Meistergruppe. Durch den relativ späten Einstieg hatte ich die technische Grundausbildung mehr oder weniger verpasst. Diesen Malus konnte ich jedoch mit meiner Schnelligkeit einigermassen ausgleichen.

Magst Du Dich noch an Dein erstes Training oder Spiel erinnern?
Nicht wirklich. Im Training musste ich mich aber zuerst beweisen, da ich ja kein “klassischer” Fussballer war.

Was war Dein sportlich grösster Erfolg oder Dein schönstes Erlebnis?
Die Champions-League konnte ich leider nie gewinnen 😉 ! Im Ernst: In der Meister-Gruppe war man froh, wenn man die Liga halten konnte. Es war zudem die goldene Ära des FC Glarus unter der Ägide von Trainer Wolfgang Frank, welcher leider viel zu früh verstorben ist. Die Aussicht auf einen Platz in der 1. Mannschaft war damals die grosse Triebfeder für einen jungen Nachwuchsspieler. Zusammen mit unseren Vätern pilgerten wir jeweils am Wochenende zu den Matches des FC Glarus ins Buchholz. An diese Zeit denkt man gerne zurück.

Welcher Mitspieler oder Trainer hat Dich am meisten beeindruckt oder geprägt und weshalb?
Als Trainer am meisten geprägt hat mich definitiv Kurt Trümpi, da er während meiner Zeit beim FC Glarus mein einziger Trainer blieb. Kurt war ein leidenschaftlicher und fairer Trainer mit klaren Vorstellungen. So hielt er über längere Zeit an mir als Stürmer fest, obschon ich im Gegensatz zum Training selten ein Tor im Spiel schoss. Als Spieler sind mir Mirko Hofer und Massimo Fiorenzi in bester Erinnerung. Mirko war zu dieser Zeit einer der Talentiertesten unserer Mannschaft. Mit seiner Übersicht und dem satten Schuss brachte er es schliesslich auch in die 1. Mannschaft. Massimo dagegen war ein Torgarant, ein richtiger “Knipser” eben, der immer am richtigen Ort stand. Sicher kennt jeder im Kanton Glarus, welcher mit dem Fussball verbunden ist, seinen Bruder Italo. Früher ein ausgezeichneter Portieri und heute ein hoffentlich guter Masseur.

Bist Du mit dem FC Glarus noch verbunden oder hast Du noch Kontakt zu ehemaligen “Legenden”?
Beides. Durch meinen Sohn Siro stehe ich Wochenende für Wochenende am Spielfeldrand und fiebere mit seinem C-Junioren-Team mit. Immer die mahnenden Worte meiner Frau im Nacken, seine Leistungen doch bitte wohlwollend zu kommentieren 😉 .
Wenn ich hier als “Quasi-Legende” ein Interview geben muss, dann regt mich das zum Schmunzeln an. Bin ich doch alles andere als eine Legende des FC Glarus. Eine richtige und wahrhaftige Legende ist eher Koni Gabriel, der seit einigen Jahren das Präsidium des FC Glarus innehat und mit welchem ich freundschaftlich verbunden bin. Koni steckt eine Menge Herzblut in den Club und noch viel mehr Zeit. Wenn er nicht gerade Glarner Pasteten für das SRF herstellt, kümmert er sich sicher um den FC Glarus.

Dani Rack mit seinem Sohn Siro, welcher bei den C-Junioren des FC Glarus spielt

Erzähl uns doch noch eine Anekdote aus Deiner Zeit beim FC Glarus?
Als polysportiver Mensch war ich nicht nur Fussballer und Leichtathlet, sondern auch leidenschaftlicher Ausdauersportler. Wie meistens war an einem Samstag-Nachmittag ein Spiel angesetzt. Das hielt mich jedoch nicht davon ab, am Vormittag noch schnell das Radrennen von Schwanden nach Elm zu bestreiten. Nachdem der Trainer Wind davon bekam, verbrachte ich den Rest des Nachmittags auf der Reservebank. Er war definitiv nicht der Ansicht, dass dies die beste Matchvorbereitung war. Zudem war im Frühjahr als Saisonvorbereitung ein Trainingslager in Italien am Meer angesetzt. Zu dieser Zeit war ich noch nie am Meer, was meinen Vater jedoch nicht davon abhielt, mir das Lager mangels mittelmässiger Schulnoten zu verbieten. Da half auch die persönliche Intervention von Kurt Trümpi bei meinem Vater nichts.

Werden wir Dich am Legendentag im Buchholz antreffen?
Ich hoffe ganz fest, dass die grosse Arbeit des FC Glarus für diesen Tag belohnt wird und der Legendentag wie geplant am Samstag vor der Landsgemeinde stattfinden kann. Und ja, man wird mich dort bestimmt mit einem Bierchen in der Hand antreffen.