Der FC Glarus ist stolz auf seine fünf Schiedsrichter, welche Woche für Woche im Einsatz stehen. Da sie als Schiedsrichter des FC Glarus keine Spiele des eigenen Vereins pfeifen dürfen, laufen sie vielfach unter dem Radar aller anderen Vereinsmitglieder. Den dienstältesten Schiedsrichter und Ehrenmitglied des FC Glarus, Ernst Schläpfer, haben wir euch bereits vorgestellt.
Gerne stellen wir euch mit Markus Heer, Marc Schneider und Michele Giacalone drei weitere Schiedsrichter des FC Glarus vor.
Schiedsrichter sind für jeden Fussball-Club extrem wichtige Vereinsmitglieder. Denn ohne Schiedsrichter gibt es keine Spiele. Zudem ist die Anzahl an Teams, welche ein Verein an der Meisterschaft anmelden kann, von der Anzahl an Schiedsrichtern abhängig, welche für einen Verein aktiv sind. Pro aktiven Schiedsrichter darf der Verein zwei Teams am Meisterschaftsbetrieb anmelden, für welche es offizielle Schiedsrichter benötigt (ab den C-Junioren). Mit aktuell fünf Schiedsrichtern dürfte der FC Glarus also zehn Teams anmelden. Hat ein Verein zu wenig Schiedsrichter, so muss er sich entscheiden, welche Teams er am Meisterschaftsbetrieb anmelden möchte und welche Teams nicht daran teilnehmen dürfen (ein Glarner Fussball-Club hat diese Problematik seit rund zwei Jahren). Daher gebührt den fünf Schiedsrichtern des FC Glarus ein besonderes Dankeschön und Lob.
– Ernst Schläpfer
– Markus Heer
– Marc Schneider
– Michele Giacalone
– Branislav Spasojevic
Warum seid ihr Schiedsrichter geworden? Wer hat euch angefragt, oder wer hat euch gepusht?
Markus Heer: Ich war selber alles andere als ein begabter Fussballer. Mein Bruder spielte hingegen bei den Junioren des FC Glarus. In seiner Zeit als E- und D-Junior (er spielte damals bei den Talenten, die unter anderem gegen den FC Zürich, FC Aarau etc. spielten) durfte ich bereits als junger Teenager Spiele seiner Mannschaft leiten. So kam die Freude an diesem Hobby. Ich hatte damals die Zeitung Sport abonniert, welche es heute nicht mehr gibt. Dort sah ich ein Inserat, in welchem stand, dass man sich zum Schiedsrichter ausbilden lassen kann. Obwohl ich die Altersgrenze von 16 Jahren um ein knappes Jahr unterschritt, meldete ich mich an. Ich durfte dann den Schiedsrichter-Kurs absolvieren und pfiff mit 15 ½ Jahren mein erstes offizielles C-Junioren-Spiel in Uznach. Dies ist nun schon fast 29 Jahre her 😉
Marc Schneider: Ich war damals 19jährig, als ich nach der Rekrutenschule beschloss, dem Fussball als Spieler den Rücken zu kehren. Ich verlor die Freude am Spiel. Ein Jahr später schnürte ich die Fussballschuhe wieder, stellte mich zwischen die Pfosten des Tores und versuchte mich nochmals als Torhüter – jedoch nur gerade für zwei Wochen. Es machte mir einfach keinen Spass mehr. Jedoch wollte ich dem Fussball treu bleiben und in eine andere Funktion wechseln. Dies erzählte ich Marcel Hefti und kurze Zeit später meldete sich Koni Gabriel bei mir. Er lud mich zu sich nach Hause ein und wir führten ein tolles Gespräch über Gott und die Welt, den Fussball und natürlich das Schiedsrichterwesen. Wir vereinbarten damals, gemeinsam einen Info-Abend in Chur zu besuchen. Koni höchst persönlich fuhr mit mir dahin. Rückblickend kann ich sagen, dass dies der Grundstein für meine Tätigkeit als Unparteiischer war und ganz klar Koni seinen Teil dazu beigetragen hat, dass ich heute Schiedsrichter bin.
Michele Giacalone: Ich bin Schiedsrichter geworden, da ich seit klein auf immer gesehen habe, dass Zuschauer, Spieler und Trainer die Situation auf dem Platz immer anders erlebt und beurteilt haben. Deswegen wollte ich selbst die Sicht des Schiedsrichter fühlen und wahrnehmen können. Ebenfalls habe ich mich dem Hobby gewidmet, weil ich vom Präsidenten des FC Glarus (Koni Gabriel) angefragt wurde und ich den Verein FC Glarus aktiv unterstützen möchte. Nach der erfolgreichen Grundausbildungskurs hat mich meine Familie gepusht. Dabei besonders mein Vater und am meisten mein verstorbener Grossvater. Mein Grossvater ist mein Vorbild. Ich gebe für ihnen mein Bestes, so gut ich es kann.
Wie sah eure Schiedsrichter-Karriere bisher aus und welche Qualifikation war eure Höchste bisher?
Markus Heer: Früher musste man 20 Jahre alt werden, um Spiele von Erwachsenen zu pfeifen, während man heute die jungen Schiedsrichter besonders fördert. Ich schaffte es bis in die 2. Liga interregional und wäre dort auf die Saison 2005/2006 in eine nationale Talentgruppe gekommen, bei welcher es um den Aufstieg in die 1. Liga ging. Allerdings wurde zu jener Zeit für mich die Familienplanung ein Thema, auch wollte ich im Beruf weiterkommen. Mir war zudem klar, dass ich es vielleicht mit viel Glück in die 1. Liga schaffe, aber es zu mehr nicht reichen wird. So entschied ich mich, den enormen zeitlichen Aufwand nicht auf mich zu nehmen. Ich liess mich freiwillig in die 4. Liga relegieren, wo die Reisewege kurz sind. Daneben nahm ich für ein paar Jahre Einsitz in die Schiedsrichter-Kommission. Seit 15 Jahren bin ich zudem als Schiedsrichter-Instruktor und Schiedsrichter-Coach tätig. Daneben bin ich Mitglied der OFV-Rekurs-Kommission, was für mich als Jurist natürlich ein spannendes Amt ist.
Marc Schneider: Bisher darf ich mich sehr glücklich schätzen, wie meine „Karriere“ verlaufen ist. Dadurch, dass mir die Schiedsrichterei sehr gut gefällt, investiere ich viel Zeit und gebe in jedem Spiel mein Bestes. So konnte ich schon nach relativ kurzer Zeit bei den Junioren auch Spiele von Aktiv-Mannschaften leiten. Als Schiedsrichter pfiff ich in der vergangenen Vorrunde der Meisterschaft in der 3. Liga. Erfreulicherweise waren meine Choachings wirklich gut, so dass ich im neuen Jahr in der 2. Liga ran darf. Auf diese Herausforderung freue ich mich sehr! Dazu bin ich an der Linie als Schiedsrichter-Assistent in der 2. Liga Interregional unterwegs.
Michele Giacalone: Meine Schiedsrichter-Karriere läuft aktuell äusserst und unerwartet gut. In den drei vergangenen Monaten nach dem Ausbildungskurs durfte ich bereits B-Junioren Spiele zu leiten und wurde vorgeschlagen, A-Junioren Spiele ab der Frühlingssaison 2021 zu arbitrieren. Dies hat sich aber rasch verändert. Ich habe heute einen Brief des Ostschweizerischen Fussballverbandes erhalten worin stand, dass die erhaltenen Rückmeldungen der Betreuer und Choaches positiv waren und sie mir mit Freude mitteilen können, die Qualifikation für die 5. Liga zu erteilen. Aber um die 5. Liga zu arbitrieren, muss ein Test abgelegt werden. Den werde ich ihn im Frühling 2021 machen und dieser besteht aus einem Konditions- und Regeltest. Aktuell habe ich die Schiedsrichter-Junioren B Qualifikation. Dies wird sich aber hoffentlich ab dem Frühling in die 5. Liga Qualifikation ändern.
Was war für euch bisher das tollste Spiel, welches ihr gepfiffen habt? Und warum war dies so besonders für euch?
Markus Heer: Es gibt viele schöne Spiele, die mir in Erinnerung geblieben sind. Höhepunkt war aber im Jahr 2004 die Leitung des Finals am internationalen U 16-Cup, der damals in Bad Ragaz ausgetragen wurde. Bei herrlichem Sommerwetter spielte der VfB Stuttgart gegen Newcastle United. Es war toll, vor 2000 Zuschauern eine auf höchstem technischen Level ausgetragene internationale Partie pfeifen zu dürfen. Ich war damals wohl auf dem Höhepunkt meiner Karriere und konnte eine gute Leistung zeigen. Ansonsten sind mir vor allem die Derbys in Erinnerung geblieben, bei welchen es immer viele Zuschauer hatte. So waren in der 3. Liga Tavanasa gegen Trun oder in der 2. Liga interregional Sursee gegen Wolhusen begeisternde Spiele. Letztlich hat aber jedes Spiel seine eigene Geschichte und verdient einen Schiedsrichter, der sich Mühe gibt.
Marc Schneider: In den dreieinhalb Jahren in denen ich nun Spiele leite, gab es nur wenige Spiele, die mir Rückblickend negativ in Erinnerung geblieben sind. Die meisten meiner Spiele darf ich also als „toll” bezeichnen. Besonders war bestimmt mein Einsatz als Assistent beim Cup-Spiel zwischen dem FC Linth 04 und dem FC Schaffhausen. Da war ich als Zuschauer vor Ort, als sich ein Schiedsrichter-Assistent verletzte. In der Folge suchte man unter den Zuschauern nach ausgebildeten Schiedsrichtern – worauf ich mich meldete und in der zweiten Halbzeit an der Linie stand. Eine tolle Erfahrung!
Michele Giacalone: Das tollste Spiel, das ich gepfiffen habe, war mein erstes B-Junioren-Spiel zwischen dem FC Balzers und dem Team Surselva. Bei diesem Match war ein Coach dabei, welcher mir eine sehr gute Attestierung gegeben hat. In diesem Spiel musste ich drei klare Penaltys geben, darunter auch meinen Allerersten. Dieses Spiel ging 2:5 für das Team Surselva aus.
Was sind eure Ziele als Schiedsrichter, welche ihr noch erreichen möchtet?
Markus Heer: Im Herbst meiner Schiedsrichter-Karriere angelangt, habe ich keine grossen Ziele mehr. Ich möchte einfach weiterhin mit Freude und Motivation meinem Hobby nachgehen.
Marc Schneider: Ich habe mir nie ein konkretes Ziel gesetzt und gesagt: „Da will ich hin, diese Liga ist mein Ziel“. Ich nehme Spiel für Spiel und mein Ziel ist es, in jedem Spiel mein Bestes zu geben. Somit kann ich also sagen, dass ich weniger langfristig, sondern mehr kurzfristig meine Ziele setze. Für dieses Jahr habe ich dieses mit der 2. Liga Qualifikation erreicht. Nun liegt es noch mehr an mir, wohin der Weg führen soll. Das kann ich stand heute aber noch nicht beantworten.
Michele Giacalone: Mein aktuelles Ziel ist es, die Qualifikation für die 5. Liga zu erreichen. Das nächstes Ziel, welches ich mir setzen werde, ist es in der Nationalliga A zu arbitrieren. Dafür muss viel Schweiss fliessen und dafür bin ich bereit. Einen Schritt habe ich gerade gemacht in Richtung Nationalliga A 😉
Möchtest auch Du Schiedsrichter oder Kinderfussball-Spielleiter werden? Dann melde Dich doch bei uns (info@fcglarus.ch).
Die “Ausbildung” zum Kinderfussball-Spielleiter dauert einen halben Tag. Danach bist berechtigt D-Junioren-Spiele zu leiten.
Nebst den Kinderfussball-Spielleiter suchen wir natürlich auch immer neue Schiedsrichter. Als Schiedsrichter erhältst Du nebst einem Entgelt pro Spiel (ca. CHF 80.00 bei den C-Junioren) sogar eine Karte womit Du sämtliche Spiele des Schweizerischen-Fussball-Verbands (Super League, Challenge League und auch die Schweizer Nati-Spiele) kostenlos besuchen kannst.
Für den Verein sind Schiedsrichter und Kinderfussball-Spielleiter enorm wichtig. So können wir nur Teams für die Meisterschaft anmelden, wenn wir genügend Schiedsrichter und Kinderfussball-Spielleiter haben.
Damit wir D-Junioren-Teams anmelden dürfen, müssen wir dem Verband nachweisen, dass wir genügend ausgebildete Kinderfussball-Spielleiter haben.
Für Teams, welche 11er Fussball spielen (C-Junioren, B-Junioren, A-Junioren, Aktiv-Teams, Senioren-Teams) muss man genügend Schiedsrichter haben. Pro ausgebildeten Schiedsrichter darf ein Verein zwei Teams im 11er Fussball zur Meisterschaft anmelden. Aktuell haben wir vier ausgebildete Schiedsrichter, weshalb wir acht Teams im 11er Fussball anmelden dürften. Der FC Glarus hat aktuell sechs Teams, welche dieser Kontingentierung unterliegen. Da die Junioren-Abteilung aktuell jedoch stark wächst, ist in Zukunft damit zu rechnen, dass wir mehr als sechs Teams im 11er Fussball zur Meisterschaft anmelden müssten. Dazu brauchen wir natürlich auch genügend ausgebildete Schiedsrichter.
Werde Schiedsrichter/in
Fühlst du dich im Fussball zuhause und träumst du davon, sportlich auf das nächste Level zu kommen? Oder willst du weiterhin deinen Lieblingssport ausüben und dein Zeitplan erlaubt es nicht, dem Teamtraining beizuwohnen? Als Schiedsrichter/in betreibst du Sport und wirst sogar dafür entschädigt.
Bist du sehr engagiert und bringst ein gewisses Talent mit, kannst du es vielleicht auch bis zum/zur FIFA-Schiedsrichter/in bringen und an internationalen Spielen teilnehmen!
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?
Nebst dem Interesse am Fussball musst du mindestens 16 Jahre alt sein. Zudem musst du fit genug sein, um während 90 Minuten auf dem Platz mithalten zu können. Gute Kenntnisse der Landessprache deiner Region in Wort und Schrift sind ebenfalls nötig.
Du willst Schiedsrichter/in werden – was nun?
Die Schiedsrichter-Grundausbildung kannst du innert wenigen Kurstagen absolvieren (in der Regel ca. zwei Abend- und eine Wochenendveranstaltung). Für die aktuellen Daten wendest du dich an uns (FC Glarus).
Wenn du als Schiedsrichter/in aktiv bist, kannst du dich einer regionalen Gruppe anschliessen, welche deine Leidenschaft teilt und in welcher oft auch gemeinsam trainiert wird. Zudem gibt es regionale Föderprogramme und Talentgruppen oder z.B. eine nationale Frauengruppe, welche die Förderung der talentiertesten Schiedsrichter/innen unterstützt.
Wieso soll ich Schiedsrichter werden?
25 gute Gründe um Schiedsrichter zu werden. Wenn du dich in einigen der nachstehenden Punkten angesprochen fühlst, melde dich beim Fussballverband deiner Region, dem Schweizerischen Fussballverband oder bei einem lokalen Fussballverein.
• Du übernimmst Verantwortung…
• Du hast Freude am Fussball und willst eine neue Facette dieses Sports erleben und ausprobieren…
• Du entwickelst dich als Person und Persönlichkeit weiter und lernst fürs Leben…
• Du wirst für dein Hobby entschädigt…
• Du lernst viele neue Leute kennen (es gibt ca. 4’500 SR in der Schweiz)…
• Du willst es besser machen, als diejenigen Schiedsrichter, über welche du dich ständig ärgerst…
• Du erhältst freien Eintritt zu allen Meisterschaftsspielen im SFV (inkl. SFL-Spiele)…
• Du hältst dich sportlich und geistig fit…
• Du führst ein Spiel, 22 Spieler und ein ganzes Umfeld…
• Du lernst den Fussball von einer andern Seite kennen…
• Du hilfst deinem Verein, der immer auf der Suche ist nach Schiedsrichtern…
• Du setzt dich mit deiner Körpersprache und Konfliktmanagement auseinander und lernst Stresssituationen zu bewältigen…
• Du setzt dich ein für Fairness…
• Du wirst anlässlich deiner Spiele am Anfang begleitet und später von einem Coach beurteilt, um aufsteigen zu können…
• Du willst Teil des Fussballs sein/bleiben…
• Du lernst die Regeln kennen und wendest sie unter Stress und Druck an…
• Du bist in verschiedenen Regionen der Schweiz unterwegs und als internationaler Schiedsrichter bereist du die ganze Welt…
• Du lernst dich selber besser und anders kennen…
• Du hast die Chance, eine zweite oder etwas andere Karriere zu machen…
• Du entwickelst Sozialkompetenz, Entscheidungsfreudigkeit und Teamfähigkeit (was dich auch im Berufsleben qualifiziert und dir etwas bringt)…
• Du baust dir ein neues Netzwerk an Leuten und Kollegen oder Freunden auf…
• Du bist ab der 2. Liga in einem Team unterwegs (als Schiedsrichter oder Schiedsrichterassistent)…
• Als talentierter Schiedsrichter wirst du in einer regionalen Talentgruppe gefördert und kannst schnell in höhere Ligen aufsteigen…
• Die meisten Vereine bezahlen die (geringen) Ausbildungskosten…
• Du musst deine Fussballer-Karriere nicht an den Nagel hängen. Du musst eine Mindestanzahl an Spielen leiten, kannst aber sonst selber entscheiden, wie oft du im Einsatz stehen willst…
Haben wir Dein Interesse an der Tätigkeit als Kinderfussball-Spielleiter oder Schiedsrichter geweckt? Dann melde Dich doch bei einem unserer Vereinsmitglieder oder direkt unter: info@fcglarus.ch