Die Meisterschaft der 3. Liga musste Ende Oktober 2020 nach neun Spieltagen aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen werden. Weiter geht die Meisterschaft es im Frühling 2021. Die erste Mannschaft des FC Glarus erlebte eine durchzogene Herbst-Runde mit vier Siegen und fünf Niederlagen. Dafür überwintert der FC Glarus das erste Mal seit der Saison 2003/2004 im OFV Cup. Nach einem Freilos in der ersten Runde konnte der FC Glarus seine drei weiteren Spiele gegen 4. Ligisten gewinnen. Nun steht die erste Mannschaft im OFV-Cup Viertelfinale. Dieses findet am Samstag 27. März 2020 um 17.00 Uhr im Buchholz gegen den 2. Ligisten FC Winkeln SG statt. Der FC Glarus benötigt noch drei Siege, dann steht man das erste Mal seit der Saison 2001/2002 wieder in der 1. Cup-Hauptrunde und darf auf Gegner wie den FC Basel, FC Zürich oder Young Boys aus Bern als Gegner hoffen.

Der Sportchef, Daniel Senn (ehemalige NLA-Spieler beim FC St. Gallen und FC Schaffhausen) der ersten Mannschaft des FC Glarus stand dem Homepage-Team für ein Interview zur Verfügung.

Wie sieht Dein Fazit der Herbst-Saison aus?
Im Grundsatz sind wir zufrieden; die Entwicklung macht Freude. Wenn man einzelne Spiele genauer analysiert, könnten wir da oder dort noch zwei, drei Punkte mehr auf dem Konto haben und wären damit knapp im vorderen Tabellen-Drittel. Da der Abstand nach ganz hinten jedoch in einer vernünftigen Grösse ist, besteht kein Grund zur Sorge.


Besonders erfreulich ist, dass in jedem Spiel mindestens vier Spieler von Anfang an zum Einsatz kommen, welche noch bei den Junioren eingesetzt werden können. Wie siehst Du die Entwicklung und der Einbau von weiteren Junioren in den nächsten Jahren?
Es ist unsere Philosophie, die eigenen Jungen – mit entsprechendem Potenzial – in der 1. Mannschaft einzubauen. Dass somit im einten oder anderen Spiel dann in gewissen Situationen auch eine gewisse Erfahrung und Cleverness fehlt, ist selbstverständlich. Wir nehmen das in Kauf mit der Überzeugung, in Zukunft davon zu profitieren. 

Welche Junioren sind bereits in eurem Fokus?
Wir haben weitere Spieler auf dem Radar und werden die Winterpause und auch die Vorbereitungsphase nutzen, um intern die entsprechenden Gespräch zu führen.

Was sind die Ziele für die Frühlings-Meisterschaft?
Im Trainingsbetrieb läuft noch nicht alles optimal. Wir haben fix auf 3 Trainings pro Woche umgestellt aus der Überzeugung, punktuell so noch besser arbeiten zu können. Die Trainingspräsenz war leider nicht immer zufriedenstellend und somit war auch die Qualität der Trainings nicht auf dem gewünschten Niveau. Da müssen wir uns verbessern und jeder muss an sich arbeiten.

Kommen weitere Verstärkungen im Winter?
Zwei, drei Gespräche werden stattfinden. Wir sind jedoch gut aufgestellt und unser Kader hat sehr viel Potenzial. Wir wollen unsere Spieler weiterentwickeln und wissen auch, das einige noch lange nicht ihre Leistungsgrenze erreicht haben.  

Nach dem verpatzten Saison-Start stand plötzlich der nominelle Stürmer Alain Hofer als Abwehrchef in der Innenverteidigung und machte seine Sache sehr gut, so dass er nicht mehr auf seine angestammte Position zurückkehrte. Wessen geniale Idee war dies und wie kam es zu dieser Umwandlung?
Das war die Idee der Trainer. Wenn du als Trainer auf einer Position Handlungsbedarf siehst und wenig Optionen hast, dann ist ab und zu auch Kreativität gefragt. Alain hat seine Sache gut gemacht – gleichzeitig fehlt er als robuster und körperlich starker Spieler im Angriff. Ob er die Position des Innenverteidigers auch in der Rückrunde ausübt, muss der Trainer entscheiden.

Loris Künzle wurde letzten Winter als Neuzugang präsentiert. Am Anfang der Saison war er Stammspieler. Plötzlich war er nicht mehr im Aufgebot. War er verletzt, oder was sind die Gründe, dass er nicht mehr gespielt hat?
Loris macht eine Pause – die Gründe sind privat. Wir hoffen, dass er dann im Frühling oder spätestens in der neuen Saison wieder zum FC Glarus zurückkehrt. Er wird zudem im Frühling noch die Rekrutenschule absolvieren. Deshalb wird eine Rückkehr vor Sommer eher unwahrscheinlich.

Im OFV-Cup hat man sich bis in die ¼ Final vorgespielt. Noch drei Siege und man kann an der ersten Hauptrunde des Schweizer Cups teilnehmen und hoffen auf den FC Basel, auf YB oder den FC Zürich zu treffen und eines dieser Teams in Glarus zu empfangen. Ist der Mannschaft dieser Umstand bewusst?
Die Mannschaft ist sich dessen bewusst. Aus eigener Erfahrung mit dem FC Tuggen weiss ich, wie genial solche Spiele sind. Wichtig wird es sein, dass wir von Spiel zu Spiel schauen. Es bringt nichts, bereits jetzt darüber nachzudenken. Nachdenken und Vorfreude kommen dann früh genug – spätestens bei der Auslosung in der 1. Hauptrunde.

Wo hat der FC Glarus noch Verbesserungs-Potential?
Wie erwähnt müssen wir die Qualität der Trainings steigern. Hier meine ich nicht zwingend inhaltlich, sondern vor allem in Bezug auf die Trainingspräsenz. Es gibt zu viele Spieler mit zu vielen (auch kurzfristigen) Absenzen. Es ist klar, Job und Weiterbildung wie auch familiäre Angelegenheiten haben Vorrang. Wir sind auf einem guten Weg. Um Fortschritte zu erzielen müssen wir uns hier aber steigern.