Die zweite Mannschaft (5. Liga) befindet sich zum Zeitpunkt des Saison-Unterbruchs aufgrund der Corona-Pandemie auf dem 4. Tabellenrang der 5. Liga mit 13 Punkten Rückstand auf den ersten Platz (einzig aufstiegsberechtigter Platz).
Der Assistenz-Trainer der 2. Mannschaft, Giuseppe Gatto, stand dem Homepage-Team für ein Interview zur Verfügung.
Wie sieht Dein Fazit der Herbst-Saison 2020/2021 aus?
Wir haben zu viele Punkte liegen gelassen bzw. verschenkt. Am meisten stört mich, dass unsere Leistungen im Verlauf der Vorrunde eher schlechter als besser wurden, d.h. es hat keine positive Entwicklung stattgefunden.
Was sind die Zielsetzungen für die Frühlings-Meisterschaft?
Das Ziel für den Frühling ist das Gleiche wie für die gesamte Saison – wir müssen einen Qualitätssprung erzielen, bisher ist uns das leider nicht gelungen.
Von meinem Standpunkt aus hätte das Team 4. Liga Niveau. Woran liegt es, dass man dies aktuell nicht auf den Platz bringt?
Das sehe ich etwas anders, aber ich habe diesen Standpunkt im Umfeld des Vereins sowie teilweise auch aus der Mannschaft öfters gehört. Ich stimme zu, dass in der Summe die individuellen physischen und technischen Fähigkeiten für die 4. Liga grundsätzlich vorhanden wären. Jedoch funktionieren wir als Mannschaft noch nicht so gut. Dafür gibt es aus meiner Sicht verschiedene Gründe:
1. Wir Trainer haben es wohl noch nicht geschafft, der Mannschaft wichtige taktische Aspekte zu vermitteln.
2. Die Mannschaft spielt einfach zu wenig clever bzw. zu wenig abgeklärt.
3. Die Spieler müssen mental noch stärker werden und lernen mit „Druck“ umzugehen.
Mir ist klar, dass in der 5. Liga von Druck zu sprechen, etwas übertrieben ist. Ich meine damit die Unsicherheit, welche die Spieler beispielsweise verspüren, wenn es gilt, einen Vorsprung von einem Tor über die Zeit zu spielen. Ausserdem haben wir in den meisten Spielen über weite Teile spielerisch dominiert und uns viele Torchancen erarbeitet. Leider konnten wir diese sehr oft nicht nutzen und haben dann auch noch durch ungeschicktes oder naives Defensivverhalten Gegentore verschenkt. Aber ich bin überzeugt, dass dies Dinge sind, an denen wir arbeiten können. Und wie bereits im Interview vor der Saison gesagt, ist der Aufstieg ein mittelfristiges Ziel – das gibt uns noch etwas Zeit.
Ihr habt drei verschiedene Torhüter eingesetzt? Woran lag es (Verletzungen, Form-Schwankungen, Abwesenheiten), dass man keine klare Nummer 1 hat?
Dies hatte in der Tat verschiedene Gründe. Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass wir auf dieser Position ein Luxusproblem haben – wir verfügen über mehrere sehr gute Torhüter, welche alle das Potenzial für höhere Ligen mitbringen. Wir sind also sehr zufrieden mit ihnen und sehr glücklich, sie bei uns zu haben.
Vor allem späte Gegentore haben euch jeweils das „Genick“ gebrochen. Ist die Mannschaft konditionell nicht fit genug?
Ich glaube, die späten Gegentore sind die Folge von verschiedenen Unzulänglichkeiten, wobei ich mangelnde Fitness als eher untergeordneten Grund sehe. Klar, gegen Schluss eines Spiels kann die Konzentration unter der Ermüdung leiden, aber im Ligavergleich sehe ich unsere Mannschaft als eine der fittesten. Trotzdem könnte man in diesem Bereich immer noch etwas herausholen. Die späten Gegentore liegen aus meiner Sicht v.a. im mentalen Bereich – wenn wir beispielsweise in der 80. Minute mit einem oder gar zwei Toren führten, machte sich plötzlich eine gewisse Nervosität bemerkbar und die Spielweise wurde komplett verändert bzw. chaotisch. Das baut den Gegner auf und wir kommen unter die Räder. Hier gilt es eine selbstbewusstere Haltung zu bewahren und den Vorsprung über die Zeit zu spielen.
In den letzten vier Jahren hat die zweite Mannschaft immer im Herbst die entscheidenden Punkte verloren und jeweils eine super Vorbereitung im Winter hingelegt und dann im Frühling fast verlustpunktlos brilliert. Woran liegt es, dass in den letzten vier Jahren immer die Hinrunde so schwach war?
Die Sommervorbereitung ist immer etwas schwieriger als diejenige im Winter, da uns viel weniger Zeit zur Verfügung steht und wir in der Regel mehr ferienbedingte Absenzen haben. Dazu gibt es im Sommer tendenziell mehr Spielerfluktuation d.h. es müssen Spieler ersetzt und neue Spieler integriert werden. Dies gilt jedoch auch für unsere Konkurrenten.
Ein weiterer Grund ist wohl die Tatsache, dass nach der Vorrunde jeweils fast klar war, dass man nicht mehr ganz vorne mitspielt und man so befreiter aufspielen konnte – das ist eben auch ein Zeichen dafür, dass wir mit „Druck“ noch nicht richtig umgehen können.