Die Glarner hatten im Gegensatz zu den Gästen aus Aadorf eine Englische-Woche in den Knochen. Am Mittwoch durfte das Heimteam noch die 1/8 Final-Partie im OFV-Cup bestreiten, welche sie souverän mit 2:4 gegen den FC Bashkimi 99 aus Flums gewannen. Mit einem solchen Erfolgserlebnis wiegt dann natürlich eine Englische-Woche nicht mehr sonderlich schwer.

Captain Gianluca Zimmermann ist weiterhin aufgrund seines Armbruches nicht einsatzfähig. Für dieses Spiel fiel nun auch sein Vertreter Silas Gabriel verletzt aus. Zudem fehlte mit Alain Hofer die Versicherung in der Abwehr aufgrund einer Gelb-Sperre. Somit durfte man gespannt sein, wie sich die Glarner aufgrund dieser drei schwerwiegenden Ausfälle schlagen würden. Als Captain fungierte das erste Mal Ivan Accoto. Er übernahm auch den Part von Alain Hofer in der Innenverteidigung. Im zentralen Mittelfeld vertraute das Trainer-Team auf Werner Hösli, welcher bereits im Cup-Spiel vom Mittwoch diese Position ausgezeichnet ausübte.

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Gleich der erste Angriff der Glarner sass. Auf der Höhe der Mittellinie verloren die Aadorfer im Spielaufbau befindlich den Ball. Die Glarner schalteten schnell um und konnten Marco Conte rund 20 Meter vor dem Tor freispielen. Dieser schloss den Angriff aus spitzem Winkel mit einem wuchtigen Schuss in das Lattenkreuz erfolgreich ab. In der Folge waren die Glarner die spielbestimmende Mannschaft. In der 12. Minute entstand praktisch eine Kopie des ersten Tores. Wieder konnte Marco Conte rund 20 Meter vor dem Tor freigespielt werden. Dieses Mal entschied sich der Stürmer jedoch den Abschluss über den kurzen Pfosten zu suchen und konnte so auch diesen Angriff erfolgreich abschliessen. Die Glarner blieben die spielbestimmende Mannschaft und der SC Aadorf durfte froh sein, dass das Ergebnis nur 2:0 hiess. In der Folge kamen jedoch die Gäste etwas besser ins Spiel und konnten die Glarner Abwehr über die Seiten mehrfach überlaufen. In der 22. Minute konnte so auf der Höhe des Strafraumes ein Aadorfer freigespielt werden, welcher sofort den Abschluss suchte. Der Ball klatschte jedoch an die Latte und von da zurück ins Feld. Die Glarner nutzten diese Situation für einen schnellen Gegenangriff; dieser hervorragende Konter endete jedoch auch am Aluminium des Torgehäuses auf der Gegenseite. Zwei Aluminium-Treffer innerhalb von einer Minute erlebt man bei einem Fussball-Spiel auch nicht alle Tage.

Der Lattentreffer der Gäste war der Wendepunkt in der ersten Halbzeit. Von nun an verlagerte sich das Spielgeschehen vermehrt in die Hälfte der Glarner. Es zeigte sich immer wieder, dass die Aadorfer Stürmer in punkto Schnelligkeit den Glarner Verteidiger überlegen waren. Die Glarner durften aber auf ihr hervorragendes Stellungsspiel vertrauen, so dass es bis zur 34. Minute zu keiner zwingenden Torszene der Gäste kam. In der besagten 34. Minute konnten sich die Thurgauer in den Glarner Strafraum spielen. Ein Aadorfer fiel bei diesem Angriff im Strafraum um und der Schiedsrichter pfiff zum Entsetzen der Glarner und zeigte auf den 11-Meter-Punkt. Der SC Aadorf nutzte diese Chance und konnte das Resultat auf 2:1 verkürzen. Nun rochen die Gäste Lunte und drückten auf den Ausgleich. Die Glarner mussten in der Folge froh sein, dass sie die 2:1 Führung in die Pause retten konnten.

Das Trainer-Duo des FC Glarus nahm in der Pause einen Wechsel vor. Für Werner Hösli kam der erst 16jährige Toni Dervishi ins zentrale Mittelfeld. Dieser Wechsel führte dazu, dass die Glarner im Mittelfeld wieder Oberwasser erhielten. Nun standen vier Spieler beim FC Glarus auf dem Platz, welche noch bei den Junioren eingesetzt werden dürften. Nebst dem bereits erwähnten Toni Dervishi waren dies die beiden 17jährigen Eldon Bullaku und David Vasiljevic und der 19jährige Torwart Patrik Horner.
Die Glarner hatten nun das Spiel wieder im Griff. Vom Gefühl her war es nur eine Frage der Zeit, wann die Glarner das dritte Tor schiessen würden. Und in der 65. Minute war es dann soweit. Es war die Tor-Premiere bei den Aktiven für den 17jährigen David Vasiljevic, welcher beim Angriff über die linke Angriffs-Seite hervorragend freigespielt wurde und vor dem Tor den Ball nur noch einzuschieben brauchte.

In der Folge kam es zu diversen Wechseln auf beiden Seiten. Richtig zwingende Torchancen gab es auf beiden Seiten keine mehr, mit Ausnahme der 85. Minute, als ein Schuss aus 16 Meter nochmals an die Latte des FC Glarus prallte.

Es war ein verdienter Sieg des FC Glarus, da sie über den Grossteil des Spieles die aktivere und bessere Mannschaft war. Kurz zusammengefasst darf man berichten, dass der FC Glarus in den ersten zwanzig Minuten und in der zweiten Halbzeit die stärkere Mannschaft war. Einzig die Minuten 20 bis 45 gehörten klar dem SC Aadorf.