Am Mittwoch-Abend (02. September 2020) standen zwei Nachtrags-Spiele auf dem Programm. Um 18.30 Uhr traten die D-Junioren (2. Stärkeklasse) in Netstal zum ersten Meisterschafts-Spiel in diesem Herbst an. Anderthalb Stunden später begann das A-Junioren Spiel im Buchholz gegen den FC Triesen.

D-Junioren (2. Stärkeklasse)
Das Derby (FC Netstal : FC Glarus) war ein Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. Es war ein offener Schlagabtausch. Beide Teams versuchten ihr Glück in der Offensive. Praktisch im Minuten-Takt kam es zu Torchancen auf beiden Seiten. Die Trainer beider Teams durften feststellen, dass sich ihre Junioren wunderbar bis vor das gegnerische Tor mit hervorragenden Ballstafetten durchspielen konnten. Ebenso mussten sie jedoch auch feststellen, dass hochkarätige Chancen teilweise sehr leichtfertig vergeben wurden. Wo der Trainings-Ansatz in den kommenden Wochen liegen wird, liegt wohl auf der Hand. Wobei man auch konstatieren darf, dass beide Trainer als Fazit mitnehmen können, dass die spielerische Veranlagung vorhanden ist und sie nun nur noch das letzte Puzzle-Teil (Torschuss-Training) für den Erfolg einbauen müssen.
In der 11. Minute konnte der FC Netstal in Führung gehen und diese rund 20 Minuten später sogar auf 2:0 ausbauen. Nach dem zweiten Tor der Netstaler übernahmen die Glarner die Spielkontrolle. Die Netstaler kamen daraufhin während rund 15 Minuten kaum mehr aus der eigenen Hälfte raus. Schade für die Glarner Junioren, dass aus dieser Druck-Phase nur ein Tor resultierte. Die Chancen waren vorhanden das Spiel auszugleichen und sogar in Führung zu gehen.
Für das dritte Drittel (die D-Junioren spielen drei Drittel à 25 Minuten) setzte der Trainer (Niklas Pechal) alles auf eine Karte (All-In). Er suchte mit seinen Junioren das Glück in der “totalen Offensive”. Die Chancen waren vorhanden das Spiel für sich zu entscheiden. Aber jeder Fussball-Fachmann weiss, wenn man das Glück in der Offensive sucht, dass die Defensive dann teilweise stark vernachlässigt wird. So kamen die Netstaler immer wieder mit schnellen Kontern vor das Tor des hervorragend mitspielenden Glarner Torwarts Marco Richiusa. Dieser spielte so aufmerksam mit, dass der gegnerische Trainer beinahe verzweifelte. Im Stile eines Manuel Neuers fing der hochstehende Richiusa beinahe sämtliche Gegenangriffe ab. Bei zwei solcher Kontern im dritten Drittel war er dann jedoch machtlos. So mussten die Glarner schlussendlich den Netstaler zum 4:1 Sieg gratulieren.
Beim FC Glarus stachen vor allem zwei Akteure heraus. Zum einen der sensationell mitspielende Torwart Marco Richiusa, zum anderen der zentrale Mittelfeldspieler Miroon Kirushnababu. Praktisch sämtliche Angriffe liefen über ihn als Schaltzentrale. Mit seiner hervorragenden Übersicht und Ballsicherheit leitete er praktisch sämtliche Glarner Angriffe ein.
Man darf jedoch der gesamten Glarner Mannschaft zur Leistung gratulieren. Sie gaben nie auf und kämpften bis zur letzten Minute. Am Einsatz und am Willen fehlte es nicht. Schlussendlich trauerte man jedoch den vergebenen Torchancen nach. Bei einer besseren Torausbeute auf beiden Seiten hätte das Spiel jedoch genau so gut auch 10:10 enden können.
Es war ein sehr faires Spiel ohne Fouls – es war eine richtige Freude den beiden D-Junioren Teams bei ihrem Hobby zuschauen zu dürfen. Auch die hervorragende und souveräne Schiedsrichter-Leistung darf hier erwähnt werden.

A-Junioren (2. Stärkeklasse)
Ebenfalls am Mittwoch-Abend (02. September 2020) kam es im Buchholz zum “Länderspiel” zwischen den A-Junioren des FC Glarus und den Liechtensteiner des FC Triesen.
Es war ein einseitiges Spiel, in welchem die Glarner Junioren dem Gegner überlegen waren. Zur Pause führten die Junioren aus dem Zigerschlitz mit 3:0 durch einen lupenreinen Hattrick von Eldon Bullaku. Wenn man etwas kritisieren müsste, dann wäre dies auch hier, wie fahrlässig teilweise mit Grosschancen umgegangen wurde. Der FC Triesen durfte sich jedoch mehrere Mal bei ihrem hervorragend parierenden Torwart bedanken, welcher klar der Stärkste in ihren Reihen war. Beim FC Glarus lief das Spiel hauptsächlich über den bereits erwähnten Torschützen Eldon Bullaku. Dieser spielt in der Regel in der 1. Mannschaft (3. Liga) und half gestern Abend, wie auch Franco Elmer, bei den gleichaltrigen aus.
Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit konnte Eldon Bullkau die Tore vier und fünf schiessen, womit der “Drops gelutscht” war. Kurz vor der 60. Minute fiel dann sogar das 6:0.
Was nun zwischen der 57. bis zur 61. Minute geschah, muss wohl als post-pubertäres Verhalten der A-Junioren beschrieben werden. Die Junioren des FC Triesen waren relativ frustriert und versuchten nun den Glarnern mit überharten Zweikämpfen weh zu tun. Der hervorragende Schiedsrichter roch den Braten sofort und reagiert entsprechend. In der 57. Minute zeigte er das erste Mal die gelbe Karte gegen einen Spieler des FC Triesen. Dies jedoch nicht wegen eines Fouls, sondern wegen Meckerns. Nur zwei Minuten später übertrieb es ein weiterer Liechtensteiner und stieg mit beiden Beinen voran in den Zweikampf gegen einen Glarner. Die rote Karte war das folgerichtige Resultat. Leider liessen sich nun die Glarner ebenfalls von dieser Hektik anstecken und versuchten nun auch dem Gegner schmerzen zuzufügen. Die Folge war, dass nur zwei Minuten später Enes Demir die gelbe Karte für ein Foul sah und aufgrund seiner Reaktion auf die Karte gleich noch die zweite gelbe Karte gezeigt bekam (gelb-rot). In der Folge beruhigte sich das Spiel wieder und die Junioren konzentrierten sich wieder auf das Fussballspiel. Schlussendlich war es eine klare Sache. Mit einem souveränen 8:1 konnten die Glarner Junioren dieses Spiel gewinnen.
An dieser Stelle darf man sicherlich auch wieder den Schiedsrichter loben, welcher in den vier hektischen Minuten zwischen der 57. und er 61. Minute den Überblick behielt und das Spiel wieder in ordentliche Bahnen lenken konnte. Ebenfalls an dieser Stelle darf man auch die zwei Trainer loben, welche den Schiedsrichter bei seinen Entscheiden gegenüber den Spielern vollends unterstützten und den Fehler bei den eigenen Spielern suchten und so auch Ruhe ins Spiel brachten.
Für den FC Glarus sind dies drei wichtige Punkte. Allerdings schmerzt die gelb-rote Karte, da diese entsprechende Strafpunkte zur Folge haben wird. Seit mehreren Jahren gilt im Junioren-Fussball die Regel, dass bei Punktgleichheit nicht das Torverhältnis für die Rangierung zählt, sondern die Strafpunkte-Wertung. Somit hat der FC Glarus nun gegenüber seinen direkten Konkurrenten die etwas schlechteren Voraussetzungen, wenn es am Ende eng würde um den Aufstieg in die 1. Stärkeklasse.