Geplant war, dass wir nach den Frühlingsferien mit dem Trainingsbetrieb für die Junioren des Jahrgangs 2015 starten würden. Am Donnerstag 23. April 2020 hätten drei top motivierte Trainer die neuen Junioren um 17.30 Uhr im Gründli in Glarus begrüsst. Inzwischen sieht es leider stark danach aus, dass am Donnerstag 23. April 2020 kein Training für die Junioren des Jahrgangs 2015 stattfinden wird. Der Grund dafür ist, dass der Schweizerische Fussball Verband (SFV) den Spiel- und Trainingsbetrieb bis zum 30. April 2020 ausgesetzt hat. Wie und ob es danach dann mit einem Trainingsbetrieb im Amateur-Fussball weitergeht, das steht aktuell noch in den Sternen. Sobald wird mehr Details wissen, werden wir euch sofort informieren.
Grundsätzlich wäre beim FC Glarus alles bereit gewesen, den Junioren des Jahrgangs 2015 (G-Junioren) ein tolles Fussball-Erlebnis zu bieten. So konnten wir drei tolle Trainer engagieren, welche sich extrem auf den Trainingsbetrieb mit den Jüngsten des FC Glarus freuen. Dies sind: Tobias Baumann, Christopher Heinzel und Sandro Rufibach. Gerne stellen wir euch die neuen Trainer vor. Wobei Sandro Rufibach bereits seit August 2019 dem Trainer-Team des FC Glarus angehört und bis zur Corona-Pause die G-Junioren des Jahrgangs 2014 trainierte.
Heute stellen wir euch den neuen G-Junioren-Trainer Tobias Baumann vor.
Steckbrief:
Name: Tobias Baumann
Alter: 39 Jahre
Wohnhaft in Ennenda
Vater eines Sohnes (Jahrgang 2016)
Fan von: FC Winterthur, FC Phönix Seen und FC Glarus
Tobias Baumann wuchs in der Region Winterthur auf. Das Fussball-ABC erlernte er beim FC Phönix Seen, bevor er dann im D-Junioren-Alter zum FC Winterthur wechselte. Dort durchlief er die weiteren Junioren-Stufen und gehörte sogar der ersten Mannschaft (NLB) des FC Winterthur an. Er ist studierter Sozialpädagoge und zog der Liebe wegen ins Glarnerland, wo er inzwischen als Leiter der Koordinationsstelle Integration für die kantonale Verwaltung des Kantons Glarus arbeitet. Tobias ist Initiator der Idee “Ufzgi und tschutte”.
Projekt: “Ufzgi und Tschutte”
Ein Pilotprojekt in Zürcher Schulen holt Kinder beim Sport ab und will sie gleichzeitig zum Lernen animieren. Die Kombination von Hausaufgaben und Sport stösst auf Begeisterung – bei Schülern und Schulleitern. An den freien Mittwochnachmittagen werden zuerst die Hausaufgaben erledigt, um sich dann voll dem Fussball zu widmen.
Dazu gab es diverse Zeitungsartikel. So auch im Langenthaler-Tagblatt (www.langenthalertagblatt.ch) – Ausgabe vom 24. März 2011 (Martina Gradmann):
Jede Mutter von sportbegeisterten Buben kennt das Problem: Statt Hausaufgaben zu erledigen, verziehen sich die jungen «Messis» und «Ronaldos» in ihrer Freizeit lieber auf die Sportplätze und Schulhöfe, um Fussball zu spielen. Auch die Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit haben beobachtet, dass nach Schulschluss und an den schulfreien Nachmittagen viele Kinder und Jugendliche auf den Schulhöfen anzutreffen sind. Meist sei die Atmosphäre produktiv und geprägt von Spielfreude. Immer wieder käme es aber auch zu Mobbing und Ausgrenzungen. Zudem würden Hausaufgaben direkt auf dem Sportplatz erledigt. «Sport ist wichtig für Kinder und Jugendliche», sagt Tobias Baumann, Hauptverantwortlicher für das Pilotprojekt «Street Soccer Academy – Ufzgi und Tschutte». Also müsse man sie beim Sport abholen und versuchen, sie gleichzeitig zum Lernen zu animieren. Baumann arbeitet selbst bei der mobilen Jugendarbeit Region Uster und hat im Rahmen seiner Diplomarbeit für die höhere Fachschule Sozialpädagogik Luzern untersucht, wie Kinder und Jugendliche mit Sport in der Freizeit für die Hausaufgaben motiviert werden können. Erst büffeln, dann «tschutten» An einem schulfreien Mittwochnachmittag sitzen rund 26 Kinder und Jugendliche in blauen Street-Soccer-Academy-T-Shirts, konzentriert über ihre Hausaufgaben gebeugt, im Schulzimmer. Unterstützt werden sie dabei vom 17-jährigen Gymnasiasten Jeton Brahimi, der hilft, die richtigen Lösungsansätze zu finden. Während des Projekts hätten sich die Kinder geöffnet und seien viel motivierter, hat Brahimi festgestellt. Wer seine Hausaufgaben erledigt hat, darf ins zweite Schulzimmer, um dort in Gruppen Vorträge zu Themen wie Fussball, Ernährung oder Religion zu erarbeiten. Damit können sie ihre Sprach- und Ausdruckskompetenz erweitern. Eine coole Sache finden die beiden 11-jährigen Noah und Ata die Street Soccer Academy. Und ihre schulischen Leistungen hätten sie auch steigern können. Beeindruckt vom Projekt zeigte sich die Abteilungsvorsteherin Bildung und Stadträtin von Uster, Sabine Wettstein. «Eine tolle Idee, die wie mir scheint bei den Kindern ankommt». Unterstützt wurde das Projekt bis jetzt vom Schweizerischen Fussballverband mit 1500 Franken.
Tobias stand dem Homepage-Team für ein Kurz-Interview zur Verfügung:
Was sind die Gründe, weshalb Du ab Anfang Mai (oder dann wenn der Trainingsbetrieb wieder losgehen kann) die G-Junioren trainieren wirst?
Es macht Freude den Kindern etwas weiterzugeben, sie zu fördern und ihr Potenzial zu erweitern.
Wie sah Deine Fussball-Karriere aus? Welche Erfahrungen im Fussball bringst Du mit?
Ich bin primär ein Fussballfan, der Freude hat am Spiel. Dann habe ich viele Stunden auf dem Bolzplatz verbracht. Dort habe ich Menschen aus verschiedenen Kulturen kennen und schätzen gelernt. Viel Erfolg und Freude im Fussballclub gehabt, aber auch gelernt zu verlieren und zu scheitern. Das grösste war aber die Initiierung des Kinder- und Jugendangebots “Ufzgi und Tschutte”, wo die Teilnehmerinnen zuerst zusammen Hausaufgaben machen und danach geneinsam kicken. Jetzt sind wir bei 26 Standorten in der Schweiz, an denen bisher mehr als 25000 Kinder teilgenommen haben. Das gibt sehr viel Freude und Stolz.
Was sind Deine Ziele als Trainer beim FC Glarus?
Freude am Sport vermitteln, kein Leistungsdruck auf die Kinder projizieren und dass die Kinder gerne ins Training kommen.
Was gefällt Dir besonders gut beim FC Glarus?
Ich habe bereits viele coole und engagierte Leute kennengelernt, die sich für eine gute Sache (den FC Glarus) einsetzen.
Du bist der Liebe wegen ins Glarnerland gezogen. Was wusstest Du über Glarus, bevor Du Deine Frau kennengelernt hast?
Ehrlich gesagt waren mir nur die Hochhäuser im Buchholz in Erinnerung, als wir mal mit dem FC Winterthur bei den D Junioren ein Spiel hier hatten. Wir haben glaube ich gewonnen… aber knapp. Die Glarner waren bekannt für ihr beherztes Spiel. Was ich sympathisch fand.
Wer steigt zuerst auf? Der FC Winterthur in die NLA oder der FC Glarus in die 2. Liga Regional?
Beide Vereine haben sehr schlaue Köpfe im Vorstand. Wenn das so weitergeht und die Nachwuchsarbeit nachhaltig aufgezogen wird, kann ich mir gut vorstellen, das der FC Glarus und auch der FC Winterthur in höhere Sphären eindringen können. Aber Glarus wird früher aufsteigen…
Zum Schluss spielen wir noch das Spiel “Schwarz oder Weiss?”:
Stürmer oder Verteidiger? Verteidiger
RB Leipzig oder FC Bayern München? RB Leipzig
FC Phoenix Seen oder FC Winterthur? Phoenix
Real Madrid oder FC Barcelona? Real
Sound-of-Glarus oder Albani-Fest? Sound-of-Glarus
Adler-Bier oder Haldengut? Adler
Schokolade oder Gummibärchen? Schokolade
Schützenwiese oder Buchholz? Schützi
Kicker oder 11Freunde? 11 Freunde
Klöntal oder Meer? Klöntal
Aktuelles-Sport-Studio oder Sportschau? aktuelles Sportstudio
Der FC Glarus möchte sich an dieser Stelle bei Tobias für sein Engagement bedanken und wünscht ihm viel Spass bei seiner neuen Tätigkeit. Wann auch immer er diese aufnehmen darf und kann?