Aufgrund der Covid-19-Pandemie darf gemäss der Weisung des Schweizerischen Fussball Verbands aktuell weder im Profi-, wie auch im Amateur-Fussball kein Trainings- oder Spielbetrieb stattfinden.

In der Sonntags-Presse wurde berichtet, dass nun auch Amateur-Fussball-Vereine in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Diese Medien-Berichte nahm das Homepage-Team zum Anlass beim Präsidenten des FC Glarus Koni Gabriel nachzufragen, wie die Situation beim FC Glarus aussieht.

In den Medien (z.B. Sonntags-Blick) ist zu lesen, dass auch Amateur-Vereine in finanzielle Schwierigkeiten aufgrund der pausierenden Saison geraten. Wie sieht die finanzielle Situation beim FC Glarus aus?
Die momentane finanzielle Situation ist gut und wir sind sehr liquide. Zudem haben wir gewisse Zahlungen eingestellt und vom Spielbetrieb fallen keine Kosten an. Entscheidend wird sicherlich sein, wie lange die Krise dauern wird. Davon abhängig werden sich möglicherweise gewisse Sponsoren zurück ziehen, was wir natürlich nicht hoffen.

Haben die Spieler der 1. Mannschaft Trainings-Pläne vom Trainer-Team erhalten? Oder welche Vorgaben haben die Spieler vom Trainer-Team erhalten?
Ab dieser Woche trainiert die 1. Mannschaft «gemeinsam». Das heisst alles zusammen beginnen um 19 Uhr – natürlich alleine – mit einer rund 30minütigen Laufeinheit. Anschliessend folgt ein Technikteil mit dem Ball (jonglieren, Passspiel auf eine Mauer etc.). Zum Schluss folgt noch ein Kraftteil. Jeder Spieler meldet sich vor dem Laufteil per Foto an. Wer nicht teilnehmen kann, muss sich im Voraus abmelden, wie beim normalen Training.

Bis zum 30.04.2020 hat der SFV vorerst den Amateuren untersagt Trainingseinheiten und Spiele (Meisterschaft- und Testspiele) durchzuführen. Wie sieht Deine Einschätzung der Situation aus (wann und wie wird es weitergehen)?
Eine Einschätzung ist natürlich sehr schwierig. Ich gehe davon aus, dass bis zum 30. Juni 2020 keine Spiele und wahrscheinlich auch keine gemeinsamen Trainings möglich sein werden. Wie dann eine Wertung der Meisterschaft stattfinden kann, wird eine brisante Frage werden. Wir sind jedoch mit unseren Teams nirgends an der Spitze oder vom Abstieg bedroht, weshalb es für uns wahrscheinlich keine Überraschungen geben wird.

Aktuell würde sich die Vereinsleitung wahrscheinlich intensiv mit der Kaderplanung der neuen Saison auseinandersetzen, wenn nicht gerade der Corona-Lock-Out wäre. Wie sieht der aktuelle Stand der Kaderplanung für die Saison 2020/2021 aus?
Wir (Sportchef, die Sportkommission des Vorstands und ich als Präsident) hatten einen ersten Termin für den 18. März 2020 vereinbart, an welchem wir eine erste Auslegeordnung machen wollten. Wegen des Coronavirus trafen wir uns dann nicht. Der nächste Termin ist am Mittwoch (8. April 2020), an welchem wir uns per Telefonkonferenz austauschen werden. Grundsätzlich möchten wir unseren Kader zusammenhalten und sehen da auch sehr gut Perspektiven. Dann gibt es sicherlich den einen oder anderen jungen talentierten Spieler, welchen wir ins Kader der 1. Mannschaft nehmen werden. Sicherlich werden wir uns auch über Spieler anderer Vereine austauschen. Damit es zu einem Wechsel kommen sollte, müssen diese Spieler gut ins Bild des jetzigen Teams passen. Sportlich sollten sie eine Verstärkung sein oder zumindest Potenzial aufweisen. Ich gehe jedoch von 0 bis maximal 3 Neuzuzügen aus.

Ich gehe davon aus, dass der Vorstand weiterhin Sitzungen abhält. Aufgrund der aktuellen Lage wird dies wohl auch eher über Skype, oder Microsoft-Teams stattfinden. Wie muss man sich nun eine solche Vorstands-Sitzung vorstellen?
In der Corona-Phase hatten wir noch keine Vorstands-Sitzung. Vieles liegt auch brach, da man ja nicht weiss, wie und wann es weitergeht. Alle anstehenden Aufgaben werden bilateral gelöst und das funktioniert einwandfrei.

Mit welchen Themen beschäftigt sich der Vorstand aktuell?
Der Coronavirus hat einige Projekte lahmgelegt. Ein Hauptaugenmerk gilt natürlich der Juniorenabteilung, wo wir einige Ideen in Planung haben. Leider kann ich noch nicht mehr verraten und diese sind teilweise nicht nur vom FC Glarus abhängig. Dann hatten wir auch einen Termin mit der Gemeinde, um uns über die Planungen der Sportanlagen in Glarus und im Speziellen im Buchholz auszutauschen. Unser ehemaliges Bad in der Garderobe wurde im Winter rausgebrochen, dabei wurde ein neuer Boden verlegt und die Wände frisch gestrichen. Dieser Raum wird uns zukünftig als kleiner Fitness und Physioraum zur Verfügung stehen. Zudem ist ein Legendentag (5. September 2020) geplant, an welchem alle ehemaligen Junioren und Aktivspieler ins Buchholz gelotst werden sollen.

Schauen wir noch etwas in die Zukunft: wo steht der FC Glarus am Ende der Saison 2024/2025? Welche Projekte sind in Planung?
Wir wollen uns bis zur genannten Saison stetig verbessern, wie wir dies in den letzten Jahren auch getan haben. Das Aushängeschild ist immer die erste Mannschaft und da hoffen wir irgendwann in die zweite Liga aufzusteigen. Dies jedoch vor allem mit eigenen Junioren. Das heisst wiederum, dass wir eine sehr gut aufgestellte Juniorenabteilung mit einem Leistungsbereich haben müssen. Ein Kunstrasen würde uns dabei sehr helfen und wenn ich schon bei den Wünschen bin, wäre die Realisation eines neuen Klubhauses ein Wunsch. All dies wird bis zur Saison 2024/2025 jedoch nicht machbar sein.

Hast Du abschliessend noch eine persönliche Bemerkung zu dieser Corona-Zeit oder zum FC Glarus?
Ich spüre sehr viel Solidarität und Kreativität. Der ganze Verein von jung bis alt brennt darauf, wieder auf den Rasen zu dürfen. Das war vor einigen Jahren nicht so. Es hat sich grundsätzlich wieder eine grosse Identifikation mit dem FC Glarus breit gemacht und die geleistete Arbeit auf allen Stufen wird wahrgenommen und geschätzt.